Obwohl die Niederschlagsmengen im April überdurchschnittlich hoch ausfielen, blicken steirische Wasserversorger dem Sommer mit Sorge entgegen: Die Pegelstände im Südosten bleiben auf niedrigem Niveau.
Mit einer Temperaturabweichung von minus 2,2 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel fiel der April heuer deutlich zu kalt aus. Neben den zu tiefen Temperaturen kam es über ganz Österreich gemittelt auch zu deutlich überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen – so auch in der Steiermark: „In Graz gab es doppelt so viel Niederschlag wie normalerweise“, weiß Meteorologe Konstantin Brandes von der Ubimet.
Wer nun aber glaubt, der Regen hätte die Grundwassersituation maßgeblich entspannt, irrt: „Speziell im vergangenen Herbst und Winter gab es so wenig Niederschlag – dieses Defizit ist nur schwer wettzumachen“, berichtet Christian Zwinger vom Wasserverband Grenzland Südost.
Neue Ressourcen werden nötig sein
110.000 Steirer versorgt das Unternehmen, dessen Brunnen zwischen Mureck, Fehring und Radkersburg stehen. Der Zukunft blickt man mit Unbehagen entgegen: „Wir sind von der Mur abhängig – und nachdem diese von immer weniger Schmelzwasser gespeist wird und auch die Niederschlagsmengen tendenziell abnehmen, werden wir wohl weitere Wasserressourcen erschließen müssen“, sagt der Experte. Aber auch das sei schwierig, da es im unteren Murtal kaum mehr welche gebe.
Es hat zwar beinahe jeden Tag im letzten Monat geregnet, der Niederschlag war aber nie effektiv.
Thomas Meier, Leibnitzerfeld-Süd
Ähnliches berichtet Thomas Maier, kaufmännischer Leiter vom Leibnitzerfeld-Süd: „Damit sich der Grundwasserspiegel spürbar verändert, müsste es schon ein paar Tage wirklich ordentlich durchregnen – das war jedoch schon Jahre nicht mehr der Fall“, erzählt der Wasserversorger.
Steirische Oberflächengewässer wären laut Landes-Hydrograf Robert Schatzl zuletzt zwar sehr wohl „spürbar angestiegen“ – „ob das wirklich nachhaltig ist, ist aber die andere Frage“.
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