24 Prozent der Beschäftigten in Österreich wollen derzeit ihren Job wechseln. Besonders betroffen ist die Gastronomie- und Tourismusbranche. Hier wollen gar vier von zehn Arbeitskräften die Branche verlassen, wie die Arbeiterkammer Oberösterreich berichtet.
„Nirgendwo sind die Beschäftigten so unzufrieden wie in den Gasthäusern und Hotels (...). Schlechte Arbeitsbedingungen und hohe Belastungen vertreiben die Menschen (...)“, sagten Vertreterinnen und Vertreter der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) in einer Aussendung. Die Bereitschaft zum Wechseln sei vor allem im ersten Pandemiejahr gestiegen. Als Gründe nennt AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl eine fehlende Zufriedenheit mit dem Einkommen und der Arbeitszeit.
So sind laut dem Arbeitsklima-Index nur 44 Prozent der Beschäftigten in Gasthäusern und Hotels mit ihrem Einkommen zufrieden. Das ist um 15 Prozentpunkte weniger als im Durchschnitt aller Branchen. Gleichzeitig betonte Stangl am Freitag, dass es „natürlich auch Betriebe gibt, die korrekt arbeiten und die sich bemühen.“
Mehr als jeder Zehnte fühlt sich unterqualifiziert
Ein weiteres Ergebnis des Arbeitsklima-Index, für den 4000 Menschen aus unterschiedlichen Branchen befragt wurden, ist, dass sich zwölf Prozent aller Beschäftigten unter- und 15 Prozent überqualifiziert fühlen. Diese Gruppen seien im Berufsleben überdurchschnittlich belastet und unzufrieden. Darunter sind vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, besonders aus Osteuropa.
Angesichts von Personaldiskussionen gab Stangl zu bedenken, dass zwischen Fachkräftemangel und Personalmangel unterschieden werden müsse. „Während ein Fachkräftemangel auf das tatsächliche Fehlen von neuen Beschäftigten mit entsprechender Qualifikation verweist, meint Personalmangel die Schwierigkeit einzelner Betriebe oder Branchen, trotz ausreichendem Angebot keine Arbeitskräfte finden oder binden zu können, weil schlichtweg die Arbeitsbedingungen zu unattraktiv sind.“
Die Arbeitszufriedenheit hänge unter anderem von der sozialen Einbindung im Betrieb, der Arbeitszeit und den Karriereperspektiven ab.
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