299. Wiener Derby

Austria gegen Rapid endet mit einem 1:1-Unentschieden

Fußball
23.10.2011 18:04
Das 299. Wiener Derby hat am Sonntag in der zwölften Runde der tipp3-Bundesliga keinen Sieger gebracht. Auch vor Heimpublikum kam die favorisierte Austria gegen Rapid über ein 1:1 nicht hinaus. Tomas Jun hatte die Hausherren in einem flotten, aber nicht hochklassigen Duell in Führung geschossen (36.), Guido Burgstaller sorgte mit seinem ersten Bundesliga-Treffer im Rapid-Dress kurz vor der Pause für den nicht unverdienten Endstand (45.). Im Abendspiel schlug Meister Sturm Graz Vizemeister Salzburg 2:1. Mehr dazu findest du in der Infobox!

Rapid konnte dank einer klaren Steigerung gegenüber dem 1:1 im Heimspiel gegen Wiener Neustadt am vergangenen Samstag damit erstmals seit 13. März im Derby wieder punkten. Vor den Augen von ÖFB-Neo-Teamchef Marcel Koller wurde auch die Serie der Auswärtssiege gebrochen, die jüngsten fünf Derbys hatte jeweils der Hausherr verloren.

Während die Austria auf ihr bewährtes Personal setzte, bot Rapid-Coach Peter Schöttel im zwölften Spiel ein zum zwölften Mal verändertes Team auf: Im defensiven Mittelfeld fand sich Thomas Prager überraschend in der Startelf, Kapitän Steffen Hofmann durfte diesmal in seiner Lieblingsposition im Zentrum hinter Solospitze Guido Burgstaller ran - und fühlte sich dort sichtlich wohl.

Burgstaller trifft mit viel Gefühl
Schön wurde das kurz vor der Pause ersichtlich, als der Deutsche Ortlechner und Margreitter das Nachsehen gab und so den Ausgleich einleitete: Burgstaller schlenzte das Zuspiel des Routiniers gefühlvoll ins lange Eck. Schon in der Szene davor hatte Hofmann mit einem tückischen Aufsetzer Austria-Goalie Pascal Grünwald zu einer Parade gezwungen.

Das 1:1 kam nicht ganz unverdient, auch wenn die technisch bessere Austria das Spiel wie erwartet dominierte und in der 36. Minute in Führung gegangen war. Erst hatte Rapids Schlussmann Helge Payer einer Jun-Aktion vorbei an Soma und Prager den perfekten Abschluss versagt, dann musste er sich beim folgenden Corner aber geschlagen geben: Den gefährlichen Ball Junuzovics faustete der bedrängte Goalie via Barazites Kopf vor die Beine von Jun, der aus 14 Metern ins rechte Kreuzeck traf - Payer berührte den Ball noch, konnte ihn aber nicht mehr entschärfen.

Kaum Akzente von Barazite
Insgesamt zeigte sich Rapid zweikampfstärker als die Hausherren und ließ die violette Offensive um den gefürchteten Niederländer Nacer Barazite nur selten zur Entfaltung kommen. Bis zum Abschluss herausgespielte Szenen wie in der vierten Minute, als Jun über die Latte köpfelte, hatten daher Seltenheitswert. Grün-Weiß seinerseits konnte freilich spielerisch wenige Akzente setzen und vermochte sich gerade über die schnellen Flügel Drazan und Trimmel nicht zu entfalten.

Die zweite Hälfte brachte nach nur 90 Sekunden eine fünfminütige Zwangspause, weil bengalische Feuer der ansonsten gesitteten Austria-Fans das Stadion mit einem Nebelschleier belegten. Rapid hatte in der Folge leichte Vorteile, schließlich aber lieferten einander die Kontrahenten in der gesamten zweiten Hälfte einen recht offenen Kampf mit nur wenigen zwingenden Chancen.

Linz vergibt Matchball
Den Matchball vergab der nach 61 Minuten eingewechselte Roland Linz: Wenige Meter vor dem Rapid-Kasten richtete sich der Stürmer den Ball ideal her, sein Schuss wurde aber in letzter Sekunde von Markus Katzer abgeblockt und sprang anstatt ins Tor nur an die Stange (76.). In der fünften Minute der Nachspielzeit - Referee Robert Schörgenhofer verlängerte aufgrund der Unterbrechung um sieben Minuten - schoss Linz im Heranrutschen aus kurzer Distanz schließlich weit über das Tor.

Stimmen zum Spiel
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Rapid hat gutes Pressing gespielt. Wir haben uns sehr schwergetan, wir hatten Probleme mit dem Spielaufbau, weil sie sehr zweikampfstark waren. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Aber wenn man die zwei Torchancen von Linz und die Endphase hernimmt, wäre auch ein Sieg für uns o.k. gewesen. Linz hat das hervorragend gemacht, er hatte etwas Pech."

Roland Linz (Austria-Stürmer): "Es waren zwei gute Möglichkeiten, ich persönlich wollte, aber der Ball wollte nicht ins Tor. So etwas wird immer wieder vorkommen. Das Spiel war bis zum Schluss ziemlich ausgeglichen, von daher geht das Remis in Ordnung. Ich muss mit meiner Reservistenrolle derzeit leben, das ist auch immer eine Einstellungssache."

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Für uns ist das absolut in Ordnung. Im Offensivspiel ist die Austria stark, da haben sie große Qualität. Wir haben uns aber gewehrt, und aufgrund der Leidenschaft haben wir den Punkt durchaus verdient. Wir wollten gewinnen, aber ich bin wirklich froh, dass wir ungeschlagen geblieben sind. Angesichts der beiden Chancen der Austria im Finish nehme ich den Punkt gerne. Wir sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten, und ich war mit einigen, die länger nicht dabei waren, zufrieden." Zum Zusammenspiel zwischen Steffen Hofmann und Guido Burgstaller: "Man hat gesehen, dass sich die beiden gut verstehen. Wenn wir Hofmann offensiv mehr Freiheiten geben, müssen wir einen anderen Stürmer draußen lassen. Das war die richtige Entscheidung, aber wir werden in den nächsten Runden wieder mit zwei Stürmern spielen."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): "Wir haben ganz ordentlich gespielt, auch wenn wir zum Ende hin in der einen oder anderen Situation Glück gehabt haben, da hatte die Austria zwei gute Möglichkeiten. Dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind, war sehr wichtig."

Helge Payer (Rapid-Tormann): "Wir haben am Schluss Glück gehabt, wenn Linz den reinhaut, kann keiner was machen. Aber wir haben in der zweiten Hälfte sehr gut dagegengehalten. Ein Punkt ist okay."

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(Bild: KMM)



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