Die Bundes-FPÖ spricht sich für verpflichtende Deutschkenntnisse im gesamten Pflegebereich aus. „Wenn der Pfleger oder die Pflegerin kein Deutsch spricht, spielen sich Dramen ab. Dann gibt es vielfältige Probleme für den zu Pflegenden, weil sich diese nicht ordentlich verständigen können“, behauptet der blaue Bundesratsfraktionsvorsitzende Christoph Steiner. Um der Personalnot entgegenzuwirken, schlug FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch zudem vor, die Pflegeausbildung wieder niederschwelliger zu gestalten.
Steiner, der selbst Therapeut ist, berichtete aus seiner beruflichen Erfahrung. So bekämen Pflegebedürftige wegen sprachlicher Barrieren etwa die falsche Medikation oder könnten nicht getrocknet werden.
Mehr Wertschätzung für pflegende Angehörige
„Deutsch muss eine Grundvoraussetzung sein, um eine ordentliche Pflege zu Hause sicherstellen zu können. Denn für uns ist die häusliche Pflege auch ein Zukunftsmodell“, so der freiheitliche Bundesrat. Mehr Wertschätzung forderte Steiner auch für pflegende Angehörige ein. Diese würden oft wie Bittsteller behandelt.
„Das wird so nicht funktionieren“
Was die FPÖ daher fordert, seien Deutschkenntnisse als Voraussetzung für sämtliche Tätigkeiten im Pflegebereich. So sei es zwar nett, dass die Regierung etwa marokkanische Pflegekräfte anwerben will, aber „das wird so nicht funktionieren“, so Dagmar Belakowitsch. So bezweifelt sie etwa, dass Muslime die Körperpflege bei 80-jährigen Frauen übernehmen würden. „Frauen werden wir schon gar nicht bekommen“, glaubt die FPÖ-Sozialsprecherin.
Ich bezweifle, dass Muslime die Körperpflege bei 80-jährigen Frauen übernehmen werden.
FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch
Geht es nach den Freiheitlichen, sollte die Pflegeausbildung durchaus beibehalten werden. Jedoch hätte die Akademisierung zu Schranken geführt. Belakowitsch fordert daher eine niederschwellige und trotzdem hochwertige Ausbildung ohne Matura als Voraussetzung.
FPÖ will attraktivere Pflegelehre
Die von der Regierung jüngst beschlossene Pflegelehre sei zwar auch immer eine Forderung der Freiheitlichen gewesen. Diese müsste jedoch attraktiver werden, etwa durch höhere Entschädigungen und Gratis-Unterkünfte.
Zusammenschluss gefordert
Geht es nach Belakowitsch, brauche es beim Thema Pflege dringend Zusammenschluss zwischen Bund, Ländern und Gemeinden - eine Chance würden die derzeit laufenden Finanzausgleichsverhandlungen bieten. Herauskommen solle dabei ein „gesamtösterreichisches, tragbares Konzept“. Alle Landeshauptleute und Sozialreferenten sollten sich zudem an einen Tisch setzen, damit in der Pflege nicht nur die Bundesländergrenzen fallen, sondern auch finanzielle.
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