Keine groben Integrations-Probleme ortet, wie berichtet, der SPÖ-Bezirksvorsteher Hannes Derfler in seinem Wiener Bezirk, der Brigittenau. Von Sittenwächtern bis Brennpunktschulen - nie gesehen, gibt es nicht. Die FPÖ fordert seinen Rückttritt, so weit, so normal. Nun kommen aber auch kritische Töne aus der eigenen Partei.
Nachdem Bezirksvorsteher Hannes Derfler im „Krone“-Interview die Probleme in der Brigittenau kleinredet und „die Kirche im Dorf lassen will“, haben wir bei den Bezirksparteien in Wien-Brigittenau nachgefragt, was sie dazu sagen.
Erich Valentin, Gemeinderat und Bezirksvorsitzender der SPÖ, sieht die Sache ein bisschen anders als Parteigenosse Derfler. „Die Situation ist unerträglich! Die Zeit des Analysierens und des Zuhörens ist vorbei. Wir verstehen die Ängste und Sorgen der Brigittenauer.“ In der nächsten Bezirksvertretungssitzung soll ein Resolutionsantrag für mehr Polizisten eingebracht werden.
Die ÖVP sagt, dass die Lebensqualität in ganz Wien massiv auf dem Prüfstand stehe. Auch in der Brigittenau. In einzelnen Brennpunkt-Gegenden würden sich die Menschen im Alltag nicht mehr sicher fühlen.
Von der FPÖ heißt es, dass sie als einzige Partei schon lange gewarnt hätten. Doch weder Appelle noch konkrete Anfragen an den Bezirk noch Telefonanrufe an das Bezirksamt hätten zu Reaktionen geführt.
Unterstützung für Derfler gibt es von den Grünen. Sie sprechen sich ebenfalls gegen Pauschalverurteilungen aus.
Für die Neos ist Wien im internationalen Vergleich immer noch eine sehr sichere Stadt, das treffe auf alle Bezirke zu.
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