Nach Zitterpartie

Erleichterung bei Rapid: “Da ist etwas im Entstehen”

Fußball
30.10.2011 11:42
Rapid hat nach den jüngsten Misserfolgen am Samstag den heiß ersehnten Sieg über Sturm Graz geschafft - allerdings wäre der Befreiungsschlag fast noch ins Leere gegangen. Zu Beginn der Rapid-Viertelstunde führten die Hütteldorfer dank ihrer wohl stärksten Saisonleistung mit 3:0, ehe dem aktuellen Meister zwei Tore gelangen, die das Team von Peter Schöttel bis zum Schluss um das 3:2 zittern ließen. Trotzdem war Schöttel erleichtert und erklärte: "Man sieht, dass etwas im Entstehen ist."

Der Trainer machte seinen Schützlingen wegen der Schwächephase im Finish keine Vorwürfe. "Ich möchte über die ersten 75 und letzten 5, aber nicht über die 10 Minuten dazwischen reden", sagte Schöttel. In dieser Zeit habe er viel Positives gesehen. "Es hat sehr vieles sehr gut funktioniert. Ich bin rundum zufrieden."

Lediglich die Chancenauswertung ließ zumindest vor der Pause wieder zu wünschen übrig. "Wir haben von Beginn an dominiert und schon in der ersten Hälfte so viele Chancen vergeben, dass ich mir in der Pause Sorgen gemacht habe, dass uns das wieder auf den Kopf fallen könnte", gab Schöttel zu.

"Müssen an uns glauben"
Diesmal hatte Rapid jedoch das bessere Ende für sich. "Ich freue mich sehr für die Mannschaft, das war eine geschlossen gute Leistung", erklärte Schöttel, der nun mit Zuversicht auf die kommenden Aufgaben blickt. "Man sieht, dass etwas im Entstehen ist. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir an uns glauben."

Sonderlob für Nuhiu und Burgstaller
Trotz des Pauschallobes hob Schöttel zwei Spieler besonders hervor: den eingewechselten Doppeltorschützen Atdhe Nuhiu und den laufstarken Stürmer Guido Burgstaller. "Nuhiu war in den letzten Wochen ziemlich verzweifelt, weil er nicht drangekommen ist. Ich habe ihn aber nicht wegen schlechter Spiele rausgenommen, sondern damit unser Spiel variabler wird, weil wir mit ihm im Angriff nur hoch nach vorne gespielt haben", sagte der Coach und bezeichnete den Angreifer als "fleißigsten Trainierer von allen".

Burgstaller wurde von Schöttel mit einem Büffel verglichen. "Er marschiert, denkt nicht viel nach, kann mit rechts und links gut schießen. Wenn er hart weiterarbeitet, wird er ein sehr guter Stürmer werden."

Der Ex-Wiener-Neustadt-Kicker wäre eigentlich als Solo-Spitze mit Steffen Hofmann als Freigeist dahinter eingeplant gewesen. Dass der Kapitän aufgrund einer Innenbandzerrung im Knie passen musste, wirkte sich für Rapid nicht negativ aus. "Die Spieler haben die Verantwortung geschickt untereinander verteilt", meinte Schöttel, der anstelle des Deutschen Rene Gartler als zweite Spitze brachte.

Foda schimpft über "dilettantisches Abwehrverhalten"
Prompt war der Wiener am 1:0 beteiligt - allerdings wohl auf regelwidrige Art und Weise. Der Schuss von Christopher Trimmel wurde von Gartler aus stark abseitsverdächtiger Position entscheidend abgefälscht, was bei Sturm-Coach Franco Foda aber keinen Sturm der Entrüstung auslöste. "Es war Abseits, doch das spielt heute nur eine untergeordnete Rolle", betonte der Deutsche.

Foda ärgerte sich vielmehr über das "dilettantische Abwehrverhalten" seiner Truppe. "Wir haben Gegentore bekommen, die man nicht bekommen darf. Das war insgesamt zu wenig von uns, daher ist der Sieg von Rapid verdient", sagte der Grazer Trainer, dessen zweifacher Torschütze Darko Bodul das Hanappi-Stadion humpelnd, aber wohl ohne gröbere Blessur verließ.

Noch mehr Ausfälle kann Foda nicht gebrauchen, schließlich fehlten gegen Rapid schon die verletzten Christian Gratzei und Jürgen Säumel sowie die gesperrten Milan Dudic und Manuel Weber. "Auf die Ausfälle wollen wir uns nicht ausreden, doch wenn die komplette Mittelachse nicht zur Verfügung steht, wird's schwierig."

Rapid-Fans auf Klubführung sauer
Schwierig wird es auch für die Führungsspitze von Rapid, die eigenen Fans zu besänftigen. Schon vor dem Anpfiff wurde auf der Westtribüne ein Spruchband mit der Aufschrift "Rapid ist kein Verein mit Fans. Wir sind Fans mit einem Verein, und jetzt reden wir!" entrollt. Danach folgten weitere Banner, auf denen die Spieler, vor allem aber der Vorstand teils heftig kritisiert wurden. "Wir nehmen das zur Kenntnis. Das bedeutet für uns noch mehr Arbeit", meinte Klubservice-Leiter Andreas Marek.

Schöttel wünscht sich ein baldiges Ende der Differenzen zwischen Klubführung und Fan-Gruppierungen. "Man sieht, dass wir es nicht leicht haben. Umso bemerkenswerter ist, was die Mannschaft gegen Sturm abgeliefert hat."

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(Bild: KMM)



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