Chaotische Zustände
Dauerregen forderte neun Tote in Norditalien
In Norditalien kamen neun Menschen bei schweren Unwettern ums Leben. Mehr als 10.000 Menschen in der betroffenen Region Emilia Romagna wurden evakuiert. Die Feuerwehr rückte immer wieder aus, um Menschen aus überfluteten Gebäuden zu retten.
Alleine zwischen Dienstag und Mittwoch traten 21 Flüsse über, 37 Städte und Gemeinden waren überflutet. Die Lokalverwaltungen meldeten Erdrutsche und große Schäden, vor allem im Raum der Hafenstadt Ravenna. Mehrere Häuser und Betriebe wurden wegen der Überschwemmungsgefahr geräumt.
Die Betroffenen bekamen vorübergehend Unterkünfte in Sporthallen. Die Stadtverwaltung von Ravenna und die örtliche Polizei riefen die Bewohnerinnen und Bewohner in der Nähe von Flüssen dazu auf, sich in die oberen Stockwerke zu begeben. In der Kleinstadt Castel Bolognese wurden ebenfalls mehrere Menschen aus ihren Wohnungen geholt. Es kam zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung, weshalb Wasser mit einem Tankwagen verteilt wurde.
50.000 Menschen ohne Strom
Laut der Vizepräsidentin der Region, Irene Priolo, mussten mehr als 10.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen, 50.000 waren am Mittwoch ohne Strom, auch bei der Telefonverbindung gab es Probleme. Bei der Bahn kam es zu Verspätungen, die beispielsweise die Hochgeschwindigkeitszüge auf der Nord-Süd-Achse Mailand-Rom betrafen. Dort kam auch das Straßennetz zum Erliegen.
Darüber hinaus haben die Unwetter eines der wichtigsten Obst- und Gemüseanbaugebiete Italiens zerstört. Ganze Getreideernten gingen verloren, bei der Lieferung verderblicher Lebensmittel gab es Schwierigkeiten, da die Autobahn A14 vorübergehend geschlossen wurde.
Der Formel-1-Grand Prix von Imola wurde aufgrund der Unwetter abgesagt, ein für Donnerstagabend geplantes Konzert des US-Rockstars Bruce Springsteen (in einem Park in Ferrara) hingegen nicht. Dazu werden 50.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni will der überschwemmten Region unter die Arme greifen. Kommenden Dienstag soll eine Unterstützung von mindestens zehn Millionen Euro beschlossen werden. Außerdem soll über Maßnahmen gegen Erdrutsche und Überschwemmungen diskutiert werden. Der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida kündigte ein Paket an, um die landwirtschaftlichen Schäden zu bewältigen.
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