Die Bruchlandung für das Investment-Unternehmen Lilihill am Flughafen Klagenfurt ist eingeleitet. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser und die SPÖ stimmten für die sogenannte Call Option (Kaufoption). Nach turbulenten Jahren in teils privater Hand wird der Airport nun komplett von Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt zurückübernommen.
Die von der ÖVP seit Monaten geforderte Call Option am Flughafen Klagenfurt wird gezogen. Im dritten Anlauf stimmten bei der Regierungssitzung am Montag auch Landeshauptmann Peter Kaiser und die SPÖ zu, damit gibt das Land die 3,24 Millionen Euro frei, soll der Airport zurückgekauft werden.
2018 war der Flughafen zu 74,9 Prozent an den privaten Eigentümer Franz Peter Orasch und die Lilihill-Gruppe verkauft worden.
Vor zwei Wochen hatte die öffentliche Hand bereits durch eine Kapitalerhöhung um 3,7 Millionen Euro wieder die Mehrheit am Flughafen mit 58,2 Prozent übernommen. Jetzt soll Lilihill ganz raus aus dem Abenteuer Flughafen.
Es ist höchste Zeit für den Neustart am Flughafen, Franz Peter Orasch hat mit Lilihill nur Chaos hinterlassen. Auch LH Peter Kaiser war für die Call Option.
Martin Gruber (VP), Vizelandeshauptmann von Kärnten
Zuletzt blieb der Flughafen unter 100.000 Passagieren pro Jahr, was das Limit für die Möglichkeit des Ziehens der Call Option war. Jetzt wird sie genutzt.
Die Stadt Klagenfurt muss noch in einer Gemeinderatssitzung zustimmen. Dann gehört der Flughafen zu 80 Prozent der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) und zu 20 Prozent der Stadt.
Lilihill hatte den Flughafen 2019 um eine Milliarde Euro ausbauen wollen, nichts ist passiert. Auch die Pläne mit der Liliair ab Klagenfurt lösten sich letztlich ins Nichts auf. Im Mai hat die alte Geschäftsführung nicht einmal mehr die Gehälter an die 130 Mitarbeiter ausbezahlt.
Jetzt soll so rasch wie möglich eine Generalversammlung der Flughafen-Gesellschaft stattfinden. Ab 1. Juli soll ein neuer Geschäftsführer einen Steilflug des Airports einleiten. Er dürfte sehr viel zu tun haben. Die Wirtschaft und der Tourismus wollen und brauchen den Flughafen.
Lilihill meldet Protest an, die Gerichte dürften in den nächsten Jahren viel Arbeit haben.
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