Vor fünf Jahren waren römisch-katholische Schüler in den Linzer Pflichtschulen noch in der Mehrheit. Seit diesem Schuljahr hat sich das aber geändert: Nun ist auch in den Klassenzimmern der oberösterreichischen Landeshauptstadt der Islam Religionsbekenntnis Nummer Eins.
Was in Wien schon seit Jahren völlig normal ist, ist nun auch bei uns Realität geworden: In den Linzer Pflichtschulen sind muslimische Schüler seit dem heurigen Schuljahr in der Mehrheit. Die Katholiken sind nur noch auf Platz zwei - siehe Grafik. Die drittgrößte Gruppe sind konfessionslose Kinder.
Entwicklung absehbar
Für SPÖ-Stadtchef Klaus Luger ein Umstand, der vorauszusehen war: „Die Entwicklung der letzten 30 Jahre wird nun augenscheinlich. In den vergangenen Jahrzehnten sind viele Bürger aus der Kirche ausgetreten und durch Zuwanderung neue Religionen dazugekommen. Umsonst gibt es auch nicht etwa schon doppelt so viele orthodoxe wie evangelische Schüler. Dass die österreichische Kultur aber deshalb stirbt, glaube ich ganz und gar nicht, denn diese besteht aus mehr als dem Christentum.“
Unterricht an Schulen
Wäre er Bildungsminister, würde er es forcieren, künftig eine eigene Religionsstunde für Muslime anzubieten. „Aus meiner Sicht wäre es nur klug, wenn es in der Volksschule anstatt einer Freistunde einen vollwertigen Islam-Unterricht gäbe. Das wäre auf jeden Fall transparenter, als wenn dies nur durch Vereine oder in Koranschulen passiert.“
Thema im Gemeinderat
Nicht nur aufgrund dieser Zahlen will die FPÖ im Gemeinderat die Moscheen wieder zum Thema machen, nachdem die Landesstudie diesbezüglich – wie berichtet – erschienen ist. FPÖ-Integrationssprecher Zeljko Malesevic: „Die Ergebnisse zeigen ganz klar Handlungsbedarf auf, um die Entwicklung von Parallelgesellschaften hintanzuhalten. So wurde etwa festgehalten, dass der Unterricht überwiegend nicht auf Deutsch abgehalten wird und in den verwendeten Unterrichtsmaterialien Inhalte vermittelt werden, die der Integration entgegenwirken. Wir müssen alles unternehmen, damit Kinder und Jugendliche nicht in Parallelwelten abdriften.“ Die FPÖ will, dass SPÖ-Stadtvize Tina Blöchl bis Jahresende einen Maßnahmenkatalog vorlegt.
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