Andi Babler ist ein Mann der eindeutigen Antworten. Nur dass es nicht immer dieselben sind, wenn er dasselbe gefragt wird - etwa, wenn es um Karl Marx geht. Marx‘ Zitatenschatz bringt jedoch Licht ins Dunkel.
Viele mögen SPÖ-Angreifer Andi Babler für seine klaren Ansagen, etwa „Ich bin Marxist“. Oder auf die Frage, ob er Marxist sei: „Nein, überhaupt nicht.“ (Babler bei zwei TV-Interviews innerhalb von zwei Tagen.) Oder drittens für die Ansage (gestern in der „Krone“), er habe zum Marxismus nur dasselbe gesagt wie SPÖ-Übervater Bruno Kreisky. Das kann man aber nur sagen, wenn man Kreisky nicht verstanden hat oder darauf spekuliert, dass niemand mehr weiß, was Kreisky gesagt hat. Der stellte nämlich einmal auf Nachfrage klar, Karl Marx sei für die Gesellschaftstheorie genauso wichtig aber auch so überholt wie Isaac Newton für die Physik.
„Die unmittelbare Wirklichkeit des Gedankens ist die Sprache“, haben einst Karl Marx und Friedrich Engels selbst geschrieben. Wenn das stimmt, dann hat Babler an drei Tagen drei verschiedene Haltungen. Oder seine Ansagen sind vielleicht doch nicht so klar, sondern klingen nur so, als wären sie es. „Das sind eben meine Prinzipien, und wenn sie Ihnen nicht gefallen... dann hätte ich auch andere.“ Das ist auch von Marx. Groucho Marx. Womit der Beweis erbracht wurde: Babler ist definitiv Marxist. Und Kasperl der Woche.
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