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Falscher Sieger | Falscher Verlierer

Falscher Sieger. Ja, das kommt vor: Es gewinnt einer oder eine (oder eine Mannschaft), den man sich oder die man sich lieber nicht als Sieger gewünscht hat. An diesem Wochenende wurde da so manches geboten. In der Türkei etwa gewann „Sultan“ Recep Tayyip Erdoğan die Präsidenten-Stichwahl - viele Menschen in Europa hätten sich wohl eher gewünscht, dass Oppositionskandidat Kemal Kılıçdaroğlu siegt. Doch eine Mehrheit der Türken wollte ihn eben nicht als Sieger. In Deutschland wollte eine ganz überwiegende Mehrheit Bayern München nicht schon wieder als Bundesliga-Sieger - 70 Prozent der Nicht-Bayern- und Nicht-Dortmund-Anhänger wünschten sich Dortmund als Bundesliga-Meister, nur knapp neun Prozent München, hieß es Samstag früh aus einer Umfrage. Samstag Abend war wieder einmal Bayern Meister. In Österreich wird in der Bundesliga zwar noch gespielt, der Meister steht aber im Gegensatz zu Deutschland, wo es bis zur letzten Runde Spitz auf Knopf stand, schon fest. Salzburg, so viel darf angenommen werden, ist für viele hierzulande aber wie Bayern für die Deutschen auch der falsche Sieger. Aber im Fußball wird - im Gegensatz zur Politik - ja nicht gewählt, sondern gespielt.

Falscher Verlierer. Apropos Politik: In dieser wird freilich auch nicht immer gewählt, sondern oft auch gespielt - und es sind nicht selten böse Spiele, die hier betrieben werden. Man denke an die Ränke, die seit vielen Monaten in der SPÖ gespielt werden - mit einer Zuspitzung ohnegleichen dieser Tage. Kein Wunder, wenn daher aufsehenerregende Beiträge in der Pfingstausgabe der „Krone“ enormen Widerhall finden und eifrig zitiert und heftig diskutiert werden. Einerseits Pamela Rendi-Wagners Aussagen in ihrem Abschiedsinterview, in dem sie bei Conny Bischofberger ankündigte, sie werde den SPÖ-Entscheidungsparteitag am kommenden Samstag in Linz nicht besuchen, sie wisse auch noch nicht, ob sie ihn „am Sofa“ verfolgen werde. Rendi-Wagner dazu: „Ich werde mal die Familie fragen, ob sie andere Pläne hat.“ Wahlempfehlung für Babler oder Doskozil gab sie übrigens auch keine ab. Eine solche lässt sich auch nicht aus der ebenfalls viel zitierten Umfrage im Auftrag der „Krone“ ableiten - trotz aller Querelen in der SPÖ würden laut dieser Umfrage mehr Österreicher die SPÖ sowohl mit Doskozil wie mit Babler an der Spitze wählen als mit Rendi-Wagner. Und doch wird einer von beiden am Samstag der Sieger, einer der Verlierer sein. Für seine Unterstützer damit auch - siehe oben - ein falscher Verlierer. Vielleicht auch für die SPÖ.

Kommen Sie gut durch den Pfingstmontag!

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