„Großer Künstler“

Das offizielle Österreich trauert um Simonischek

Adabei Österreich
30.05.2023 11:19

Sie trafen sich bei Weinverkostungen, beim Opernball, bei Premieren. Österreichs Prominenz, allen voran Bundespräsident Alexander Van der Bellen, ist geschockt vom Tod des Burgschauspielers Peter Simonischek. Viele drückten nur Minuten nach dem Bekanntwerden des Todes der Schauspiellegende ihre Trauer aus. 

Mit Peter Simonischek ist einer der beliebtesten Schauspieler Österreichs in der Nacht auf Dienstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie bewundert er wurde, merkte man schon kurz nach der Todesmeldung. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kultur würdigten den Publikumsliebling mit liebevollen Worten. 

„Großer Künstler“
Alles voran Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der über Twitter schrieb: „Wer kannte Peter Simonischek nicht?“ Er bewunderte, dass Simonischek sich „in jeder Verwandlung treu blieb“. Der „Jedermann“, schien ihm als Rolle auf den geschrieben, meinte Van der Bellen und kondolierte der Familie mit den Worten, im Gedanken bei ihnen zu sein.

Bundeskanzler Karl Nehammer schrieb: Als ,Jedermann‘, aber auch als ,Toni Erdmann‘ hat Peter Simonischek auf den großen Bühnen ebenso wie im Fernsehen sein Publikum über Jahrzehnte hinweg begeistert. Er wird uns als großer Künstler in Erinnerung bleiben. Möge er in Frieden ruhen.“

„Steirischer Heimat verbunden“
Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler erklärte:  „Wer je auf der Bühne, im Kino oder im TV sein feinfühliges, unprätentiöses Spiel gesehen hat, weiß, dass Österreich einen wahrhaft Großen verloren hat. Zeit seines Lebens hat dieser Schauspieltitan die Bodenhaftung nicht verloren und ist auf berührende Art seiner steirischen Heimat verbunden geblieben.“

Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher teilte mit: „Protagonisten wie Peter Simonischek begründen den Stellenwert des Burgtheaters, dessen Ehrenmitglied der Schauspieler seit 2019 war. Bis zuletzt nahm der auch international gefeierte Publikumsliebling Anteil am Geschehen seines Hauses. [...] Eine große Stimme ist verstummt.“

Die Trauer um Peter Simonischek ist groß. (Bild: APA/DPA/JÖRG CARSTENSEN)
Die Trauer um Peter Simonischek ist groß.

„Leistungen für die Ewigkeit“
„Lieber Peter, wir werden dich immer in Erinnerung behalten - deine brillanten darstellerischen Leistungen sind für die Ewigkeit!“ Mit diesen Worten trauerte die Akademie des Österreichischen Films um ihr Mitglied. 

Natürlich gedachte auch das Burgtheater einem seiner Größten. In einer Aussendung hieß es: „Das Burgtheater verliert einen vielschichtigen, vielseitigen und großartigen Künstler. Mit Peter Simonischek verliert das Burgtheater aber auch einen liebevollen, fürsorglichen Kollegen, einen Freund, einen Herzensmenschen, eine überragende Persönlichkeit. Einen Menschen, der Stellung bezog, der Interesse an den Themen der Zeit hatte und für seine Meinung eintrat.“

Salzburgs Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser teilte mit: „Peter Simonischek war über fast ein Jahrzehnt ein vergleichsloser Jedermann. Mit seiner einzigartigen Bühnenpräsenz füllte er die beeindruckenden Dimensionen des Domplatzes mit Leichtigkeit, mit jeder Zelle seines Körpers war er der Jedermann. Peter Simonischek war mit einer Überfülle an Qualität gesegnet, er war das, was man im besten Sinne des Wortes einen Publikumsliebling nennt - und das vollkommen zu Recht.“

„Innigstes Mitgefühl“ von Ludwig
Der Tod von Peter Simonischek sei ein immenser Verlust für die Welt des Theaters und des Films, bedauerte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig das Ableben des 76-Jährigen.

„Der besonders wandlungsreiche und differenzierte Schauspieler begann im Grazer Schauspielhaus, trat in St. Gallen und Berlin auf, ehe er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und hier zu einem der profiliertesten Menschendarsteller wurde“, so der Stadtchef.  Auch die Rolle des Jedermann, den er 108 Mal bei den Salzburger Festspielen verkörperte, trug zu Simonischeks enormer Popularität bei“, so Ludwig.

„Den Hinterbliebenen dieses überragenden Künstlers und ungemein sympathischen Menschen drücke ich mein innigstes Mitgefühl aus", so Michael Ludwig.

Peter Simonischek wird unvergessen bleiben. (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Peter Simonischek wird unvergessen bleiben.

„Charismatische Präsenz“
Auch Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer meldete sich und veröffentlichte Folgendes: „Mit seiner charismatischen Präsenz und seinem feinfühligen Können war er über Jahrzehnte in Theater wie auch in Film und Fernsehen einer der ganz Großen der gegenwärtigen Schauspielkunst. Bei jedem seiner Auftritte hat er sein Publikum seine unbändige Lust an der Schauspielerei spüren lassen - und mit unnachahmlicher Authentizität alle Facetten der menschlichen Emotionsklaviatur bespielt. [...] Peter Simonischeks Tod ist ein riesiger Verlust für die gesamte Kunst- und Kulturszene und erschüttert mich persönlich sehr. Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie ihn, die durch ihr unverwechselbares Können berühren und inspirieren und sich nicht davor scheuen, sich kritisch am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen.“

Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler und LH-Stellvertreter Anton Lang drückten ihre Betroffenheit mit den Worten aus:  „Peter Simonischek war eine der ganz großen Persönlichkeiten des Kulturlandes Steiermark. Trotz des großen Erfolges [...] hat Peter Simonischek seine Bodenständigkeit, Nahbarkeit und sein herzliches, offenes Wesen immer bewahrt. Peter Simonischek ist darüber hinaus auch eines immer geblieben: Verwurzelt und stark verbunden mit seiner Heimat.“

Nachricht „sehr getroffen“
„Trotz des Wissens, dass Peter Simonischek schon seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme hatte, hat mich die Nachricht von seinem Tod persönlich sehr getroffen und traurig gemacht. Wenn Peter Simonischek auf der Bühne stand, dann hat einen das immer berührt - mit seiner bekannten, intensiven Stimme, mit seinem authentischen, intensiven Schauspiel. Obwohl er so erfolgreich war auf der Theaterbühne, im Film und auch im Fernsehen, war er im wahrsten Sinne trotzdem ein Schauspieler “für jedermann". Das sagte ÖVP-Kultursprecherin Abg. Maria Großbauer in einer ersten Reaktion auf die Nachricht vom Ableben Peter Simonischeks.

FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt schrieb: „Die Kulturnation Österreich verliert eine Schauspielikone. [...] Er war ein großartiger Charakterdarsteller, konnte aber auch in Komödien überzeugen. Mimik, Gestik und seine unnachahmliche Stimme haben ihn zu einem Ausnahmeschauspieler gemacht, der viele junge Schauspieler inspiriert hat, ebenfalls in diesem Beruf Fuß zu fassen.“

SPÖ-Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek zeigte sich tief betroffen über den Tod von Peter Simonischek. „Mit Peter Simonischek verlieren wir einen ebenso bedeutenden wie vielseitigen Charakterdarsteller, der sich mit seinen Bühnen- und Fernsehrollen in die Herzen des Publikums und ins kulturelle Gedächtnis gespielt hat. Peter Simonischek hat als ‚Jedermann‘ Theatergeschichte geschrieben, er hat in klassischen Rollen am Theater genauso brilliert wie im mehrfach ausgezeichneten Film ‚Toni Erdmann‘, der in Cannes für große Begeisterung gesorgt hat. Peter Simonischek war ein Schauspielgigant, der mit seiner Kunst viele Menschen berührt hat. Mein ganzes Mitgefühl und meine tiefe Anteilnahme gelten der Familie und den Freund*innen von Peter Simonischek“, betonte Heinisch-Hosek.

Peter Simonischek in seiner Rolle im „Jedermann“ (Bild: AP/Kerstin Joensson)
Peter Simonischek in seiner Rolle im „Jedermann“

Tief bestürzt über das Ableben des renommierten österreichischen Schauspielers zeigten sich auch der Kultursprecher, Gemeinderat Peter L. Eppinger und Landesparteiobmann, Stadtrat Karl Mahrer. 

„Mit dem Tod von Peter Simonischek verliert die Welt des Theaters einen wahrhaft einzigartigen Künstler, stets frei von Starallüren. Ein beeindruckender Schauspieler und Mensch, mein Beileid gilt seinen Angehörigen“, so Eppinger in einer ersten Stellungnahme. „Seine charmanten und unvergleichlichen Interpretationen der unterschiedlichsten Rollen auf der Bühne, als auch beim Film brachten ihm zu Recht die Liebe und Bewunderung des Publikums ein. Seine Darstellung des Jedermanns wird nicht nur mir auf immer in Erinnerung bleiben“, so Mahrer.

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(Bild: kmm)



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