Keine Trendumkehr

Steirer verbrauchen so viel Energie wie noch nie

Steiermark
31.05.2023 06:00

Die Trendumkehr beim Energieverbrauch ist in der Steiermark noch nicht gelungen. Die Einsparungsziele rücken derzeit in weite Ferne. In anderen Klima-Bereichen fällt die Bilanz für unser Bundesland besser aus.

Energiesparen galt im Vorjahr als Folge der Gas-Krise als Gebot der Stunde. Nun, die Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor, eine Trendumkehr wäre jedenfalls angebracht. Denn 2021 hatte die Steiermark laut Landesenergiebericht einen Verbrauch von fast 191 Petajoule - so viel wie noch nie. Der Löwenanteil entfällt auf die Industrie.

Verbrauch seit 2005 um vier Prozent gestiegen
Und auch Zahlen, die der Dachverband Erneuerbare Energie und die Energieagentur am Dienstag präsentiert haben, zeigen Aufholbedarf. In der Steiermark ist der Energieverbrauch seit 2005 um vier Prozent gestiegen. Allerdings: Ein Minus haben in diesem Zeitraum nur Wien und Salzburg geschafft.

Umwelt-Landesrätin Ursula Lackner (Bild: Christian Jauschowetz)
Umwelt-Landesrätin Ursula Lackner

„Die Steiermark ist Industrieland, das macht die Ausgangssituation nur bedingt mit anderen Bundesländern vergleichbar“, sagt Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Und sie verweist auf deutlich erfreulichere Zahlen in der neuen Studie.

Bundesweites Ziel noch nicht übernommen
So sind die Treibhausemissionen im nicht-industriellen Bereich von 2005 bis 2019 um gleich 14 Prozent gesunken, nur Kärnten hat mit einem Minus von 15 Prozent einen noch besseren Wert. Bemängelt wird allerdings, dass die Steiermark als einziges Bundesland neben Wien noch nicht das neue bundesweite Ziel (minus 48 Prozent bis zum Jahr 2030) übernommen hat.

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Der Trend ist positiv: Im Vergleich zum absoluten Rekordjahr 2005 ist der CO2-Ausstoß in der Steiermark um etwa 20 Prozent gesunken.

SPÖ-Landesrätin Ursula Lackner

Generell fordert die Energieagentur von den Ländern mehr Tempo bei der Energiewende. Die Steiermark ist da aber in einigen Bereichen durchaus in einer Vorreiterrolle, gerade beim Ausbau der Windkraft in den alpinen Regionen. Und auch das eben erst beschlossene Fotovoltaik-Programm, das fast 800 Hektar für große Freiflächen-Anlagen vorsieht, wurde lobend erwähnt - auch wenn der Branchenverband Fotovoltaic Austria noch viel mehr fordert.

Beschleunigung von Verfahren gefordert
Gepocht wird von den Energieexperten einmal mehr auf eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. In der Steiermark ist da vor allem die skandalgebeutelte Umweltabteilung 13 im Fokus. Hier verweist Lackner auf eine „Reorganisation“, die nicht nur ein eigenes Referat für Umweltverträglichkeitsprüfungen, sondern auch mehr als 20 neu aufgenommene Mitarbeiter gebracht hat.

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