Behörden eingeschaltet

Wirbel um Schwarzarbeit in der Stadtbad-Kantine

Niederösterreich
03.06.2023 06:02

Aufregung, Klage, Aufsichtsbeschwerde: In der Waldviertler Stadt Eggenburg gehen die Wogen ordentlich hoch. Warum das schöne Wetter im Vorjahr hier sogar mit ein Grund dafür gewesen sein könnte, warum die Gemeinde laut ÖVP-Stadtchef in gutem Glauben gehandelt hat und warum das laut SPÖ dort doch wesentlich anders sein soll.

Auslöser für den heftigen Wirbel in der Stadt Eggenburg war eine überraschende Kündigung des Bad-Kantinenpächters im Vorjahr. In Anbetracht von traumhaftem Wetter im Juli 2022 fragten die Stadt-Verantwortlichen einen Mitarbeiter des Pächters, ob er sich die Reaktivierung seiner Konzession vorstellen und die Kantine betreiben könne, schildert Bürgermeister Georg Gilli (ÖVP) seine Sicht. Er betont, dass dies laut Behörde rechtens gewesen wäre. Der neue Chef hätte sich also schleunigst Mitarbeiter gesucht und ließ diese über das Wochenende von 1. bis 4. Juli arbeiten.

Schwarze Wolken nach Schönwetter
„Dann meinte er aber, dass er die Konzession doch nicht aufleben lasse, weil er sonst seine Invaliditätsrente verlieren würde“, erzählt der Stadtchef. Plötzlich hätte er der Gemeinde Stunden verrechnet. „Mit ihm fehlte auch die Konzession und wovon hätten wir die Rechnung bezahlen sollen? Wir haben keine Schwarzgeld-Kassa!", schildert Gilli die Bredouille. Der Streit ging sogar so weit, dass der Mann die Stadt klagte. Ein Urteil wird bald erwartet.

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Wir müssen diese Praxis anprangern, sonst geht diese Willkür noch lange so weiter.

SPÖ-Gemeinderat Manfred Mayer

SPÖ fühlt sich ausgeschlossen
Über schwere Nicht- und Desinformation klagt hingegen die SPÖ, die nun eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde einreichte. „Wenn man nachfragt, bekommt man keine vernünftigen Antworten. Alles, was wir wissen, müssen wir hinten herum von Bürgern erfahren“, klagt Gemeinderat Manfred Mayer. Einem anonymen Schreiben zufolge sollen zehn Mitarbeiter keinen Lohn für die vier Tage erhalten haben.

„Alleinherrschaft“ von Bad-Stadtrat?
Mayer kritisiert, dass der zuständige Stadtrat via Gemeinderatsbeschluss mit ÖVP-Mehrheit die „Alleinherrschaft“ über das Bad übertragen bekommen hat: „Das geht in einer Stadt nicht! Es rumort aber schon schwer in der ÖVP. In einem Jahr sind drei ihrer Stadträte zurückgetreten!“

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