Liendl im Interview

Zur „Pension“ der Aufstieg? „Wäre schönstes Ende!“

Steiermark
03.06.2023 12:00

Der GAK kämpft am Sonntag (14.30) in Dornbirn im Fernduell mit Linz (empfängt Sturm II) um den Meistertitel. Ein Sieg reicht den „Rotjacken“ zur Rückkehr in die Bundesliga. Vorm letzten Spiel seiner Karriere plauderte Spielmacher Michael Liendl über den Titel, Druck, seine Emotionen und den Gegner.

„Krone“: Michi, wie sehr kribbelt es schon vorm Spiel am Sonntag?
Michael Liendl: Da ist man bei mir falsch, aber natürlich merkt man, dass es um etwas geht. Vorfreude ist schon da, die Anspannung kommt noch.

Du hast am Saisonbeginn gesagt, mit einem Titel aufzuhören, wäre das Schönste. Jetzt fehlen noch 90 Minuten. 
Vielleicht ja 95. (lacht) Ein schöneres Ende könnte ich mir nicht wünschen, wenn das eintreten sollte, wovon ich schwer ausgehe. So selbstbewusst dürfen wir sein, den Anspruch zu stellen, Meister zu werden. Glück gehört dazu, aber auch eine gewisse Qualität - die haben wir gezeigt.

Ein Sieg fehlt dem GAK noch - gelingt er, darf das Team den Aufstieg in die Bundesliga feiern. (Bild: GEPA pictures)
Ein Sieg fehlt dem GAK noch - gelingt er, darf das Team den Aufstieg in die Bundesliga feiern.

Welchen Stellenwert hätte der Titel in deiner langen Liste an Erfolgen? 
Ich habe viele schöne Momente gehabt. Auch traurige mit zwei Abstiegen. Er wäre sehr weit vorne, der Titel mit dem großen Traditionsverein, wo ich die ersten Schritte als Profi gemacht habe.

Wie geht’s dir mit dem Gedanken, dass es wirklich dein letztes Spiel wird? 
Ehrlich gesagt, vor ein paar Wochen war es schlimmer. Mittlerweile steht das große Ziel Aufstieg über allem, das will ich mit aller Macht durchziehen. Mein Fokus ist nicht aufs Ende gerichtet. Es sind eh schon Tränen geflossen. Und werden sicher wieder fließen.

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Mittlerweile steht das große Ziel Aufstieg über allem, das will ich mit aller Macht durchziehen. Mein Fokus ist nicht aufs Ende gerichtet.

Michael Liendl

Ausgerechnet in Vorarlberg, wo du aufgewachsen bist, geht es zu Ende. Macht es das noch spezieller? 
Wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich persönlich Vorarlberg wählen - auch wenn es für den ein oder anderen ein mühsamer Weg ist. Meine Eltern, mein Bruder und mein Onkel wohnen immer noch dort. Ich habe auch viele Freunde, zu denen der Kontakt nie abgerissen ist - das macht es doch sehr speziell.

Viele Fans überlegen bereits, wie sie dich zum weitermachen bringen können.
Das ist schön zu hören, dann hat man etwas richtig gemacht. Wenn es so gut rennt wie die letzten Wochen, wäre es auch gelogen zu sagen, dass ich nicht darüber nachdenke. Es gibt kein richtig oder falsch. Vielleicht ist es der perfekte Moment. Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Fakt ist: Die Entscheidung ist getroffen und es ist auch kein Rückzieher geplant.

Die Fans unterstützen die „Rotjacken“ auch in Dornbirn zahlreich. (Bild: Sepp Pail)
Die Fans unterstützen die „Rotjacken“ auch in Dornbirn zahlreich.

Was wird euch in Dornbirn erwarten? 
Fantechnisch wird es ein Heimspiel. Sportlich wartet ein Gegner, der mit dem Ball gute Lösungen hat und spielerisch stark ist. Schenken werden sie uns das Spiel nicht.

Wie groß ist der Druck wirklich, den ihr spürt? 
Ausblenden kann man ihn nicht. Gewissen Drucksituationen musst du dich stellen. Wenn du das nicht schaffst, kannst du auf Dauer im Fußball nicht bestehen. Wie man damit umgeht, muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich habe meine ganze Karriere Druck gehabt. Ob er größer oder kleiner ist, ist mir egal. Wir haben etwas zu verlieren, da brauchen wir nicht reden. Aber dieser Kitzel macht den Fußball aus. Und wir haben den größten, den es gibt. Wir sind bereit!

22 Scorerpunkte konnte der 37-Jährige mit seinem linken „Zauberfuß“ verbuchen. (Bild: Sepp Pail)
22 Scorerpunkte konnte der 37-Jährige mit seinem linken „Zauberfuß“ verbuchen.

Du spielst eine unglaubliche Saison, hast 22 Scorerpunkte. Hand aufs Herz - hast du dir das erwartet? 
Ja! Warum nicht? Ich habe gewusst, dass ich Qualität habe, dem Team helfen kann. Mein Ziel waren 20 Scorerpunkte, das habe ich übertroffen. Das Selbstvertrauen habe ich, zu sagen, dass ich persönlich sonst enttäuscht gewesen wäre. Aber da gehört ein Team dazu, das es super gemacht hat.

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