Spott und Hohn für die SPÖ - aus dem ganzen Land, aus der halben Welt. Wen wundert‘s nach diesem vermutlich nicht steigerungsfähigen Super-Mega-Überdrüber-Wahnsinns-GAU.
Kaum ein nationales Ereignis zuvor hat die Memes-Bastler so sehr inspiriert wie die Falschauszählung beim SPÖ-Parteitag. Vom vermeintlichen Inserat „Wir suchen dringend einen professionellen Zähler - Du kannst Äpfel von Birnen unterscheiden? Du kannst zwei Zahlen mit maximal drei Stellen addieren (zur Hilfe auch mit dem Taschenrechner - NICHT EXCEL)? Dann bist Du bei uns richtig!“ bis zum Kreisky-Porträt mit der ihm in den Mund gelegten Frage „Sads es olle deppat?“
„Olle“ wohl nicht. Aber eine ganze Menge in der Sozialdemokratie jedenfalls. Die berühmte Frau Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, und das gesamte vielköpfige Kommissions-Team: Diese Damen und Herren als „deppat“ zu bezeichnen: Das riskiere ich gerne und aus Überzeugung! Denn das lässt sich bei jeder Ehrenbeleidigungsklage dieser Herr- und Frauschaften vor Gericht beweisen und gewinnen.
Es wird also wieder gezählt. Man ist ja ehrlicherweise schon überrascht, dass die Stimmzettel überhaupt noch existieren und nicht in irgendeinem Mistkübel gelandet sind. Wer weiß, durch wie viele Hände sie gegangen sind? Die Gerüchte sprießen, die Verschwörungstheorien blühen. Ist da alles mit rechten Dingen zugegangen? Kann es überhaupt noch seriös und hundertprozentig abgesichert geprüft werden?
Die Kür von Andreas Babler als neuer Parteichef der SPÖ - bestenfalls eine Zangengeburt, von der er sich nur schwer erholen wird können. Schon steht die Frage, der Wunsch mancher nach einem weiteren Parteitag im Raum: einem Parteitag, bei dem nur noch Babler zur Wahl stünde, weil sich Hans Peter Doskozil das alles nicht noch einmal antut. Und dann kann der Neue, ausgestattet mit einer soliden Mehrheit, versuchen, die zerrüttete, devastierte Partei wieder zu sanieren.
Doch wer garantiert, dass man das nächste Mal wenigstens richtig auszählt? Bei nur einem Kandidaten - da könnte sich immerhin eine absolute Mehrheit ausgehen. Aber bei dieser SPÖ, wer weiß ...?
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