Oh Mann, was waren sie vorher stolz, die Sozialdemokraten in Oberösterreich und Linz - dem Austragungsort des unseligen Bundesparteitags: „Ganz Österreich schaut auf Linz“ waren die Schlagzeilen, nicht nur in der „Krone“...
Ja, ganz Österreich schaut weiter hierher, dorthin, wo die SPÖ-„Flutkatastrophe“ (Stadtchef Klaus Luger) ihren Ausgang nahm. Und auf die 20-köpfige Wahlkommission, in der auch drei Oberösterreicher(innen) sitzen, nämlich Sabine Engleitner-Neu, SPÖ-Klubobfrau im Landtag, die SJ-Vertreterin Nina Andree und der Rieder SPÖ-Bezirksvorsitzende Friedrich Hosner.
Wahlkommission unter Beschuss
„Ihr müsst alle wegen offen bewiesener Unfähigkeit zurücktreten“, rät ihnen und den anderen der ehemalige SPÖ-Landesparteichef Josef Ackerl in den sozialen Medien, er spricht dabei von der „größten Parteitagskrise seit 134 Jahren“. Ähnlich sieht es die frühere Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer: „Eine offenbar unfähige Wahlkommission hat einen Fehler gemacht mit größter negativer Bedeutung für die SPÖ.“ Kryptischer Nachsatz: „Ich gehe davon aus, dass es nicht absichtlich passiert ist.“
„Jetzt braucht es Zuversicht“
SPÖ-Parteichef Michael Lindner liefert unterdessen keine Erklärung, warum er persönlich so locker von Doskozil auf Babler umschwenkt. Die Bestätigung der Wahl Bablers durch die neuerliche Auszählung am Dienstag kommentierte er aber positiv. Weiters sagte er: „Als Vorsitzender der SPÖ OÖ bedauere ich diese inakzeptablen Vorfälle zutiefst. Jetzt braucht es neue Zuversicht, durch Solidarität und Zusammenarbeit.“
Freude bei roter Jugend und bei Pensionistenchefin
Der Umsturz beim Wahlergebnis verschaffte manchen – trotz aller üblen Folgen für die Partei – einen Grund zum Feiern. Das tat die Sozialistische Jugend OÖ, die schon immer vehement „Nein zu Doskozil!“ gesagt und Andreas Babler offen unterstützt hatte. Das tat auch, am anderen Ende des Altersspektrums, die frühere SPOÖ-Chefin Birgit Gerstorfer vom Pensionistenverband, ebenso eine Unterstützerin Bablers. Und feiern konnte auch Ex-Minister Alois Stöger, der sich am Parteitag – im Auftrag von Neumitgliedern – quasi „last minute“ als Unterstützer von Babler geoutet hatte.
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