Franz Schuster, Chef der Schuster Sprengtechnik GmbH, wollte schon längst in Pension gehen. Nach dem schrecklichen Verlust seines Sohnes führt er den Betrieb aber weiter.
Nichts ist mehr wie es war. Aber das Leben geht weiter! Ein tragisches Unglück in Steyr (OÖ), bei dem zwei Baggerfahrer bei einem Felssturz ums Leben gekommen waren, hat Franz Schuster (66) aus Stadelbach aus der Bahn geworfen. Denn eines der beiden Opfer war sein Sohn Marco (32). „Eigentlich wollte ich aufhören. Aber da waren unsere Leute. Die sagten, sie wollen weitermachen“, erzählt Schuster. Also wurden zwei neue Bagger angeschafft. „Es muss gehen! Ich habe Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, die für unser Unternehmen alles geben.“
Zehn Leute seien derzeit in seiner Firma, der SST Schuster Sprengtechnik, beschäftigt: „Es ist unglaublich, was meine Leute im Vorjahr nach dem Unwetter in Treffen geleistet haben. Monatelang wurde durchgearbeitet.“ Bei Aushub- und Sprengarbeiten ist die Firma für viele Auftraggeber erste Wahl. Als Sprengmeister ist Schuster dafür bekannt, dort schwere Ladungen anzubringen, wo Können gefragt ist. Unter anderem hat er den alten Turm auf dem Pyramidenkogel, den alten Bahnhof in Grafenstein, die Bergisel-Schanze und Autobahnbrücken in Österreich und Deutschland zu Fall gebracht.
Es braucht viel Erfahrung
„Für solche speziellen Sprengungen braucht es viel Erfahrung, von der Statik des Bauwerkes über die fachmännisch positionierten Bohrlöcher für die Sprengladungen bis hin zum richtigen Fall der Bauwerke“, so der Ingenieur. Unter anderem wird Schuster - der sich nach jeder spektakulären Sprengung eine dicke Zigarre gönnt - auch von bekannten Baufirmen als Berater hinzugezogen. „Sprengen ist meisterliche, gefährliche Arbeit. Ohne Wissen und ausreichende Erfahrung geht da gar nichts.“
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