Legende Kinigadner

Schmerzen am Erzberg? „Das sind keine Fußballer!“

Steiermark
11.06.2023 09:00

Die Enduro-Szene blickt am Sonntag in die Steiermark, wenn sich die Motorrad-Fans auf eine weitere, actionreiche Auflage des Erzbergrodeo freuen. 500 Fahrer versuchen sich mit dem gewaltigen „Berg aus Eisen“ zu messen! Was es dafür braucht, das erklärt Motorrad-Legende Heinz Kinigadner.

Das 27. Erzbergrodeo im steirischen Eisenerz lockt am Sonntag neben Abertausenden Fans nicht nur die besten, sondern auch die waghalsigsten Hard-Enduro-Piloten der Welt auf den „Berg aus Eisen“. Schmerzbefreit muss man in jedem Fall für den Ritt sein, letztes Jahr sahen von 1500 Fahrern gerade einmal acht (!) die Zielflagge.

Heinz Kinigadner (l.) mit Michael Walkner und Erzberg-Macher Karl Katoch (Bild: GEPA pictures)
Heinz Kinigadner (l.) mit Michael Walkner und Erzberg-Macher Karl Katoch

„Motocrossfahrer sind aber auch keine Fußballer“, lacht Motorrad-Legende Heinz Kinigadner, am Samstag noch bei der MotoGP für KTM, Sonntag schon mit Sohnemann und Erzberg-Finisher Hannes als Experte auf Servus TV im Kommentatoren-Einsatz in Eisenerz (ab 11:45 Uhr). „Schlüsselbein- oder Handgelenksbrüche passieren den Fahrern hier ständig. Teils fahren die Piloten aber sogar noch fertig. Es gibt halt nicht wie im Fußball einen Elfmeter, wenn du liegen bleibst.“

Steine fliegen tief
Von schweren Verletzungen - etwa, wenn die Fahrer in „Carl’s Dinner“ über riesengroße Steinbrocken drüberfahren müssen - liest man Gott sei Dank äußerst selten. „Die Geschwindigkeiten sind nicht übermäßig hoch, der Fahrer selbst ist mit Schützern gut ausgerüstet. Oft wundert es mich aber, dass nicht mehr passiert und irgendwelche losgetretenen, fußballgroßen Steine Fahrer erwischen!“

Der Berg zeigt sich am Sonntag - zum 27. Mal - in einem anderen Gesicht. „Der Berg ändert sich, damit auch die Strecke. Dadurch müssen sich die Fahrer anpassen. Mittlerweile sind alle, die vorne mitfahren, exzellente Trial-Fahrer, können aus dem Stand Zwei-Meter-Sprünge machen. Früher haben wir mit Rallye-Maschinen den Prolog gewonnen, sind Crosser-Räder gefahren. Wenn heute jemand großlippig daherkommt, kriegt er auf diesem Berg gnadenlos eine drüber.“

Podiumskandidat ist auch für Kinigadner Michi Walkner: Der Großcousin von Dakar-Sieger Matthias war 2022 starker Sechster, es wäre das erste Podium für einen Österreicher! „Wenn er das Rennen gut einteilt, in Carl’s Dinner nicht blau wird, dann kann er es unter die ersten Drei schaffen.“

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