„Ein großer Tag“

Historisch: Erster Personenzug durchquert Koralm

Kärnten
12.06.2023 16:15

1995 startete die Planung für eines der größten Infrastrukturprojekte Europas, viele Meilensteine konnten bisher gefeiert werden; Heute - mehr als ein Vierteljahrhundert später - nimmt Sie die „Krone“ mit, bei der ersten Zugfahrt durch den sechst längsten Tunnel der Welt - den Koralmtunnel!

Auf über 13.000 Gleistragplatten sollen künftig Passagiere mit bis zu 230 km/h den 33 Kilometer langen Koralmtunnel in nur 14 Minuten durchfahren. Die „Krone“ begleitete das Milliardenprojekt über die Jahre hinweg und hielt Sie über die Baufortschritte am Laufenden. Am Montag wurde ein weiterer historischer Meilenstein erreicht: Erstmals durchquerte offiziell ein Personenzug den längsten Tunnel Österreichs. 

Start ab St. Paul im Lavanttal
Nach einer Bauzeit von 15 Jahren wächst bei der Fertigstellung der Koralmbahn 2026 die Steiermark und Kärnten zu einer riesigen Metropolregion zusammen; und damit zum zweitgrößten Wirtschaftsraum Österreichs. Die historische Fahrt startete vom Bahnhof St. Paul im Lavanttal und endete am Bahnhof Weststeiermark in der Gemeinde Groß St. Florian.

Ab geht es durch den Tunnel (Bild: Hannes Wallner)
Ab geht es durch den Tunnel
Stefan Salzmann (BGM St. Paul im Lavanttal), Anton Lang (LH-Stv. und Verkehrslandesrat Steiermark), Peter Kaiser (Landeshauptmann Kärnten), Christopher Drexler (Landeshauptmann Steiermark), Judith Engel (Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG), Klaus Schneider (Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG) (Bild: Wallner Hannes)
Stefan Salzmann (BGM St. Paul im Lavanttal), Anton Lang (LH-Stv. und Verkehrslandesrat Steiermark), Peter Kaiser (Landeshauptmann Kärnten), Christopher Drexler (Landeshauptmann Steiermark), Judith Engel (Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG), Klaus Schneider (Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG)
Die Landeshauptmänner sind sich einig: „Ein großer Tag für den Süden Österreichs“ (Bild: Hannes Wallner)
Die Landeshauptmänner sind sich einig: „Ein großer Tag für den Süden Österreichs“
Die beiden Landeshauptmänner, die Verkehrslandesräte Langer und Schuschnig sowie Projektleiter Schneider genießen die erste Zugfahrt durch den Koralmtunnel (Bild: Jennifer Kapellari)
Die beiden Landeshauptmänner, die Verkehrslandesräte Langer und Schuschnig sowie Projektleiter Schneider genießen die erste Zugfahrt durch den Koralmtunnel
(Bild: Jennifer Kapellari)
(Bild: Hannes Wallner)

„Das ist ein großer Tag für den Süden Österreichs“, sind sich die Landeshauptmänner Peter Kaiser (Kärnten) und Christopher Drexler (Steiermark) einig, als sie in den Regionalzug der ÖBB am neuentstehenden Bahnhof in St. Paul im Lavanttal einsteigen. Durch die Koralmbahn liege eine enge Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Steiermark auf der Hand, so Drexler. Ob Arbeit, Studium oder Freizeit - ab Dezember sind die beiden Bundesländer miteinander verknüpft: „Der Stern des Südens“!

In 14 Minuten soll man den Koralmtunnel künftig durchqueren können, die Röhre selbst ist 33 Kilometer lang. (Bild: Krone KREATIV)
In 14 Minuten soll man den Koralmtunnel künftig durchqueren können, die Röhre selbst ist 33 Kilometer lang.
Die Koralmbahn ist Teil der „Baltisch-adriatische Verkehrsachse“, die Route von Südpolen bis Italien quer durch Österreich, das ist nach dem Brenner die zweitwichtigste Verkehrsroute durch die Alpen ist. (Bild: Krone KREATIV (Bild: Stock Adobe, ÖBB))
Die Koralmbahn ist Teil der „Baltisch-adriatische Verkehrsachse“, die Route von Südpolen bis Italien quer durch Österreich, das ist nach dem Brenner die zweitwichtigste Verkehrsroute durch die Alpen ist.

„Zwar fährt der Zug heute noch mit Diesel, wird aber im Zuge der weiteren Arbeiten in den nächsten eineinhalb Jahren auf Strom umgestellt“, erzählt Projektleiter Klaus Schneider, der fast sein gesamtes Berufsleben dem Mega-Projekt gewidmet hat. Landeshauptmann Peter Kaiser sprach den tausenden Beteiligten und Arbeitern seinen Dank aus.

(Bild: Jennifer Kapellari )

Die Koralmbahn:

  • 130 Kilometer neue Strecke
  • davon 47 Tunnelkilometer
  • über 100 Brücken
  • sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen 

Noch einiges zu tun bis zur Eröffnung Ende 2025
Nach einem kleinen Zwischenstopp bei der Nothaltestelle in der Mitte des Tunnels, ging es weiter zu einem der vielen Querschlägen: „Darin befinden sich die Technikräume, die den gesamten Tunnel steuern!“, erzählt Schneider.

Was ist also noch zu tun? Weitere Technikräume müssen noch in den Querschläge installiert werden: „In einem solchen Technikraum wird Material und Technik verbaut, das etwa eine 400m2 große Halle füllt“, erklärt Projektleiter Schneider.

Vom weststeirischen Leibenfeld aus geht es tief in den Berg (Bild: ÖBB/Steiner)
Vom weststeirischen Leibenfeld aus geht es tief in den Berg
Mit bis zu 250 km/h sollen ab Ende 2025 die ersten Züge durch den Koralmtunnel rollen. Jetzt wird auch auf der Kärntner Seite mit dem Gleisbau begonnen. (Bild: ÖBB/3D-Schmiede)
Mit bis zu 250 km/h sollen ab Ende 2025 die ersten Züge durch den Koralmtunnel rollen. Jetzt wird auch auf der Kärntner Seite mit dem Gleisbau begonnen.
400 Menschen arbeiten am Mega-Projekt Koralmtunnel mit. (Bild: Chris Zenz Fotograf Graz)
400 Menschen arbeiten am Mega-Projekt Koralmtunnel mit.
Nach einem viertel Jahrhundert soll die Koralmbahn endlich fertig werden. (Bild: Peter Maier)
Nach einem viertel Jahrhundert soll die Koralmbahn endlich fertig werden.
Die letzten Gleistragplatten wurden Ende Mai verlegt (Bild: Chris Zenz Fotograf Graz)
Die letzten Gleistragplatten wurden Ende Mai verlegt

70 weitere Querschläge stehen also noch am Plan, bevor der Koralmtunnel offiziell in Betrieb genommen werden kann. „Dann wird ein Jahr lang das gesamte System auf Herz und Nieren geprüft!“ Am Ende soll der Tunnel Blackout- und katastrophensicher sein: „Sollte ein Querschlag ausfallen, wird er durch die anderen sofort ersetzt.“

Da die 33 Kilometer bei der ersten offiziellen Personenfahrt übrigens mit gemütlichen 40 km/h zurückgelegt wurden, erreichte der Zug den Bahnhof Weststeiermark in der Gemeinde Groß St. Florian in rund 45 Minuten.

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