1995 startete die Planung für eines der größten Infrastrukturprojekte Europas, viele Meilensteine konnten bisher gefeiert werden; Heute - mehr als ein Vierteljahrhundert später - nimmt Sie die „Krone“ mit, bei der ersten Zugfahrt durch den sechst längsten Tunnel der Welt - den Koralmtunnel!
Auf über 13.000 Gleistragplatten sollen künftig Passagiere mit bis zu 230 km/h den 33 Kilometer langen Koralmtunnel in nur 14 Minuten durchfahren. Die „Krone“ begleitete das Milliardenprojekt über die Jahre hinweg und hielt Sie über die Baufortschritte am Laufenden. Am Montag wurde ein weiterer historischer Meilenstein erreicht: Erstmals durchquerte offiziell ein Personenzug den längsten Tunnel Österreichs.
Start ab St. Paul im Lavanttal
Nach einer Bauzeit von 15 Jahren wächst bei der Fertigstellung der Koralmbahn 2026 die Steiermark und Kärnten zu einer riesigen Metropolregion zusammen; und damit zum zweitgrößten Wirtschaftsraum Österreichs. Die historische Fahrt startete vom Bahnhof St. Paul im Lavanttal und endete am Bahnhof Weststeiermark in der Gemeinde Groß St. Florian.
„Das ist ein großer Tag für den Süden Österreichs“, sind sich die Landeshauptmänner Peter Kaiser (Kärnten) und Christopher Drexler (Steiermark) einig, als sie in den Regionalzug der ÖBB am neuentstehenden Bahnhof in St. Paul im Lavanttal einsteigen. Durch die Koralmbahn liege eine enge Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Steiermark auf der Hand, so Drexler. Ob Arbeit, Studium oder Freizeit - ab Dezember sind die beiden Bundesländer miteinander verknüpft: „Der Stern des Südens“!
„Zwar fährt der Zug heute noch mit Diesel, wird aber im Zuge der weiteren Arbeiten in den nächsten eineinhalb Jahren auf Strom umgestellt“, erzählt Projektleiter Klaus Schneider, der fast sein gesamtes Berufsleben dem Mega-Projekt gewidmet hat. Landeshauptmann Peter Kaiser sprach den tausenden Beteiligten und Arbeitern seinen Dank aus.
Noch einiges zu tun bis zur Eröffnung Ende 2025
Nach einem kleinen Zwischenstopp bei der Nothaltestelle in der Mitte des Tunnels, ging es weiter zu einem der vielen Querschlägen: „Darin befinden sich die Technikräume, die den gesamten Tunnel steuern!“, erzählt Schneider.
Was ist also noch zu tun? Weitere Technikräume müssen noch in den Querschläge installiert werden: „In einem solchen Technikraum wird Material und Technik verbaut, das etwa eine 400m2 große Halle füllt“, erklärt Projektleiter Schneider.
70 weitere Querschläge stehen also noch am Plan, bevor der Koralmtunnel offiziell in Betrieb genommen werden kann. „Dann wird ein Jahr lang das gesamte System auf Herz und Nieren geprüft!“ Am Ende soll der Tunnel Blackout- und katastrophensicher sein: „Sollte ein Querschlag ausfallen, wird er durch die anderen sofort ersetzt.“
Da die 33 Kilometer bei der ersten offiziellen Personenfahrt übrigens mit gemütlichen 40 km/h zurückgelegt wurden, erreichte der Zug den Bahnhof Weststeiermark in der Gemeinde Groß St. Florian in rund 45 Minuten.
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