Im Personalpaket des neuen SPÖ-Chefs Andreas Babler ist auch eine junge Oberösterreicherin an wichtiger Stelle mit dabei, die bis zuletzt Pamela Rendi-Wagner die Treue hielt: Eva-Maria Holzleitner (30), die Bundesfrauenvorsitzende der Sozialdemokraten aus Wels. Sie rückt zur Vizevorsitzenden des SP-Nationalratsklubs auf. SPÖ-Landeschef Michael Lindner gratuliert.
Holzleitner galt ohnehin schon länger als Personalreserve in der SPÖ, zumal sie als Brückenbauerin angesehen wird., wie auch Landesparteichef Michael Lindner hervorhebt: „Nationalratsabgeordnete Eva Maria Holzleitner hat sich in kürzester Zeit einen Namen als neue Frauenvorsitzende gemacht, die die wichtigen Anliegen der Frauen mit Kompetenz und Verve nach außen vertritt und nach innen für das Brückenbauen und Miteinander steht. Im Namen der SPÖ OÖ gratuliere ich ihr sehr herzlich!“ Und weiter in der Gratulation: „Wir als SPÖ OÖ freuen uns sehr, dass mit SPÖ-Bundesfrauenvorsitzender Abg. z. NR Eva Maria Holzleitner als Stv. Klubvorsitzende eine starke Stimme für Frauen, für Soziales und für Oberösterreich in der neuen Klubführung vertreten ist.“
„Die SPÖ hat die richtigen Vorschläge“
Wie tickt die neue Vizefraktionschefin der SPÖ? Vor einiger Zeit, tatsächlich am Weltfrauentag, dem 8. März 2023, hat Holzleitner auf die „Krone“-Frage „Teuerung, Reallohnverluste und Geldsorgen liefern für die SPÖ eigentlich Steilvorlagen. Warum gelingt es nicht, daraus Profit zu schlagen?“ folgendes geantwortet: „ Politik ist das Bohren harter Bretter. Sozialdemokratisch geführte Länder wie zum Beispiel Spanien zeigen, welche Maßnahmen wichtig wären, Eingriffe in den Markt, damit das Leben für die Menschen wieder leistbar wird. Das betrifft das Wohnen genauso wie Energie und den täglichen Einkauf. Die SPÖ hat hier die richtigen Vorschläge. Es liegt nun an uns, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Vorschläge umsetzbar sind und damit ein besseres Leben für alle möglich ist. Die öffentliche Diskussion über Interna ist nicht sinnvoll, da unsere Lösungsvorschläge für die Probleme der Bürgerinnen und Bürger in den Hintergrund geraten. Die eigenen Mitglieder kommen auf der Straße im Gespräch mit den Inhalten kaum noch durch, da die internen Diskussionen omnipräsent sind. Diese medienöffentliche Diskussion ist höchst problematisch und muss aufhören.“
Auch aus Kampfabstimmung hervorgegangen
Der politische Werdegang Holzleitners in schon jungen Jahren ist hochinteressant. Alois Stöger (aktuell 62), damals noch Minister, und Eva-Maria Holzleitner (30), damals Landeschefin der Jungen Generation waren 2017 das Spitzenkandidaten-Duo der Oberösterreich- SPÖ für die Nationalratswahl, bei der Kanzler Christian Kern von einem aufsteigenden ÖVPler, Sebastian Kurz, schmählich verdrängt wurde. Bei der Nationalratswahl 2019 waren wieder Stöger und Holzleitner die zwei SPÖ-Zugpferde in OÖ, was nichts am Landes-Absturz im Gleichklang mit den Bundes-Roten, damals schon mit Pamela Rendi-Wagner an der Spitze, ändern konnte. Stögers Karriere als Minister war mit der 2017er- Wahl vorbei, seither ist er Nationalratsabgeordneter. Die von Holzleitner dagegen begann damals, vor fast sieben Jahren, mit dem Einzug ins Parlament. Seither ging es steil bergauf: Im Juni 2021 wurde Holzleitner (nach einer Kampfabstimmung mit nachfolgender Stichwahl!) SPÖ-Bundesfrauenchefin und gleich drauf Vizeparteichefin.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.