Neo-Chef Andreas Babler präsentierte sein Kernteam: Wider Erwarten gab es Absagen für Toppositionen. Zwei Unbekannte sind Geschäftsführer. Doch zeigt sich die Partei geeint.
Der neue rote Teamchef hat sein Team beisammen. Bis Montagnacht wurden Kandidaten einbestellt, wurde verhandelt. Es gab auch ausreichend Absagen, wie die „Krone“ erfuhr. Schließlich präsentierte Andreas Babler gestern stolz seine Schlüsselspieler. Nicht alle davon kennt man wirklich.
Das Geschäftsführerduo besteht aus Gewerkschafterin Sandra Breiteneder (arbeitete u. a. für Ex-EU-Mandatar Swoboda) und dem Niederösterreicher Klaus Seltenheim, der Erfahrung in der Geschäftsstelle gesammelt hat. Und zuletzt mitverantwortlich war für den peinlichen NÖ-Wahlkampf (Stichwort „Der rote Hanni“).
Beide sind Alternativen, Einserkandidatinnen Julia Herr und Eva-Maria Holzleitner haben für Topjobs abgewunken. Die 30-Jährigen spielen dennoch wichtige Rollen. Sie verdrängen somit Jörg Leichtfried (Vize unter Pamela Rendi-Wagner) und unterstützen als Stellvertreterinnen den geschäftsführenden Klubobmann Philip Kucher.
Kluger Schachzug, alle zeigen sich einig
Der hemdsärmlige und verbindende Kärntner Gesundheitssprecher war im Doskozil-Lager. „Ein geschickter Schachzug von Babler, ihn einzubeziehen“, sagt Politikanalyst Peter Plaikner. Zumal man nun auch den mächtigen Kärntner Landeschef Peter Kaiser an Bord habe. Herr und Holzleitner seien ein Signal für Frauen und Junge. Auch der streitbare und Ausschuss-erprobte Finanzsprecher Jan Krainer bleibt im engeren Team.
Die Wiener sind zufrieden. Doris Bures, Zweite Nationalratspräsidentin: „Das ist ein gutes und ausgewogenes Paket.“ Bürgermeister Michael Ludwig: „Ein Zeichen der Geschlossenheit.“ Doskozil erteilte via Landtagspräsidentin Verena Dunst grünes Licht für Bablers Rot. Der Chef selbst kürte sich zum Klubobmann, der alles zusammenführt. „Ein Titel ohne Mittel“, so Experten wie Hubert Sickinger und Thomas Hofer. Das operative Geschäft dürfen Kucher und Co. erledigen.
Der Klubchef darf auch Bürgermeister bleiben
Bürgermeister in Traiskirchen darf Babler bleiben. Da seine Klubobmannposition nur formal sei. Sickinger: „Das geht zurück auf das Klubfinanzierungsgesetz aus den 1960er-Jahren.“ Babler freut sich dennoch auf die Zukunft. „Ab heute sind wir wieder eine Partei.“ Für wie lange, das bleibt die bange Frage.
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