Anerkennung und Respekt - zwei der wichtigsten Aspekte im Umgang mit Personal, vor allem in der Gastronomie- und Hotellerie-Branche. Oft fehlt jedoch die Wertschätzung der Gäste, was sich am mangelnden Trinkgeld bemerkbar macht. Besondere Leistung muss aber besonders honoriert werden, denn so begeistert man speziell junge Menschen, wieder in dieser Sparte Fuß zu fassen.
Trinkgeld - ein Thema, das heiß diskutiert wird. Viele sehen es als „Betteloffensive“ und schmälern somit den Wert der persönlichen Dienstleistungen. Dass dahinter aber viel harte Arbeit, Fleiß und Engagement steckt, vergessen einige dabei. Daher ist es an der Zeit, „Danke“ zu sagen. Um den besonderen Wert hervorzuheben, starten die Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie die kärntenweite Kampagne „Danke, stimmt so!“
Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie betont: „Wir wollen ein Zeichen setzen und einen nachhaltigen Impuls geben. Ziel ist es, dass die Gäste die Bedeutung der Dienstleistungen, die in der Gastronomie und Hotellerie erbracht werden, wieder vermehrt erkennen und entsprechend wertschätzen.“
Einen Punkt, den man deutlich spürt, ist die aktuelle Preissensibilität. Getränke, Essen, alles wird teurer und viele fühlen sich nicht bereit, dann auch noch Trinkgeld dazuzugeben. „Das merkt man vor allem im Mittagsgeschäft“, so Sternad. Wie wäre es dann, wenn das Trinkgeld bereits fix in die Rechnung inkludiert wird? Davon hält Sigismund Moerisch, Obmann der WK-Fachgruppe Hotellerie nicht viel: „Trinkgeld soll freiwillig bleiben, alles andere ist in Zeiten wie diesen schlichtweg der falsche Weg und verderbe Durst und Appetit.“
Trinkgeldhöhe variiert
Aber wie viel Trinkgeld ist eigentlich angemessen? „Sprechen wir von Österreich, dann ist es hierzulande üblich, um die zehn Prozent Trinkgeld zu geben“, sagt ÖAMTC-Reiseexpertin Yvette Polasek. Auch außerhalb des Landes, wenn man auf Urlaub fährt, liegt man mit dieser Zehn-Prozent-Regel oft richtig. Zum Beispiel bei unseren Nachbarn in Italien und Kroatien: da gilt rund fünf bis zehn Prozent Aufschlag als angemessen. Ebenso in Frankreich. Zusätzlich ist hier auch für Taxifahrer Trinkgeld üblich. Hingegen in Neuseeland und Asien ist es ein absolutes No-Go. „In China kann es sogar als Beleidigung aufgefasst werden, wenn man Trinkgeld gibt“, so Polasek.
Generell sei aber gesagt: Wertschätzung kann unterschiedlich zum Ausdruck gebracht werden - in Worten und Gesten. „Wer in dieser Branche arbeitet, ist auch so sozialisiert“, meint Stefan Sternad. Trinkgeld ist ein Mess-Instrumental und daher wird darauf sehr großen Wert gelegt.
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