Ein 61-Jähriger aus dem Industrieviertel musste sich nach einem Drohmail an Alt-SPÖ-Landesvize Schnabl vor Gericht in St. Pölten verantworten. Der leitende Angestellte zeigte sich geständig und fasste als Buße 80 Stunden gemeinnützige Arbeit aus.
Als am 14. November des vergangenen Jahres gegen 19 Uhr beim ehemaligen Landeshauptmannstellvertreter Franz Schnabl eine Mail im Posteingang aufploppte, ließ schon der Betreff wenig Spielraum für Interpretationen: Ein gängiges Schimpfwort gefolgt von einem Ausrufezeichen. Der Inhalt war nicht weniger verstörend. „Wenn du ... in Krems auftauchst, hau’ ich Dir eine Watschn runter, du rote Drecksau. Kannst gleich um Personenschutz bitten“, machte der Absender seine Botschaft allzu deutlich.
Nach einer, wie er selbst sagt, „alkoholgeschwängerte Aktion“ fand sich der 61-Jährige aus dem Industrieviertel nun auf der Anklagebank am Landesgericht St. Pölten wieder.
Dabei war ihm die Schamesröte sichtlich ins Gesicht geschrieben. Auf die Frage des Richters, warum ausgerechnet der damalige SPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl seinen Zorn zu spüren bekam, antwortet der Angeklagte – wenn auch widerwillig: „Es hat mich geärgert, dass sich einer als Saubermann hinstellt, der selber genug Dreck am Stecken hat.“ Für die seiner Ansicht nach „unfaire Attacke des Politikers auf die Landesregierung“ folgte postwendend zumindest verbal eine (angedrohte) Ohrfeige.
Wegen gefährlicher Drohung vor Gericht
„Es war eine saublöde Geschichte unter reichlich Alkoholeinfluss“, schämt sich der leitende Angestellte. Um Buße zu tun, fasste der 61-Jährige 80 Stunden gemeinnützige Arbeit aus. Statt Drohungen „spenden Sie Ihre Manpower“, gab im Herr Rat mit auf den Weg. Schnabl selber stellte keine Ansprüche. Die SPÖ wurde bekanntlich bei der Landtagswahl im Jänner genug abgewatscht.
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