Der Magistratsdirektor will schon wieder Geld. Seit Wochen erhitzt Peter Jost die Parteien in Klagenfurt, laut Gemeinderatsbeschluss muss er Ende des Jahres in Pension gehen. Jetzt fordert der Großverdiener für geleistete Überstunden weitere 57.000 Euro. Und das Rathaus tobt wieder.
Keine Woche vergeht ohne Jost-News. Kurz vor Weihnachten wollte der 64-Jährige im Rathaus noch am selben Tag abtreten, Bürgermeister Christian Scheider verlängerte seinen Vertrag mit Notfallparagraf bis 2025. Daraufhin tobten die anderen Parteien. Denn Jost wird heuer 65, muss demnach mit Jahresende in Pension gehen. Das hat der Gemeinderat in einer eigenen Abstimmung auch verordnet. Die Ausschreibung für einen Nachfolger ist immer noch nicht durch. Denn eine Beschwerde von Scheider gegen die Entscheidung der Gemeindeaufsicht wegen der Dienstzeitverlängerung des Magistratsdirektors läuft.
Politik will Anwaltsforderung nicht nachkommen
Jetzt geht die Posse in die Verlängerung. In einem Anwaltsschreiben fordert Jost eine Nachzahlung für Überstunden, die er ab dem Jahr 2014 geleistet hat. Denn seine Ära ist lange. 2010 war er suspendiert worden. Ein langes Verfahren beim Arbeitsgericht lief. Bis das Verfahren eingestellt wurde und Jost zurückkehren konnte. Der Stadtsenat muss die neue Überstundenforderung genehmigen, was er nicht tun wird. Auch Christian Scheider ist sparsam, will nicht zahlen. „Jetzt werden die Überstunden des ganzen Rathauses kontrolliert, es ist undenkbar, darauf einzugehen.“
Jost: „Kein Kommentar“
Josts Forderung hat mit einer alten Vereinbarung von 2014 zu tun. Er ist sowieso ein Großverdiener im Rathaus. Im Jahr 2022 hat er brutto rund 270.000 Euro abkassiert, der 64-Jährige ist in der höchsten Gehaltsstufe 9. Ein Großteil davon kommt durch die Abgeltung von Überstunden zusammen. Allein im Jahr 2022 sind es 800 gewesen. Der Bürgermeister will in keinem Fall zahlen. „Es geht um Überstunden im Bereich von drei Jahren. Es ist undenkbar, Josts Forderung zu erfüllen. Die Überstunden-Diskussion ist entbrannt, man muss mit dem Thema sensibel umgehen.“ Jost sagt dazu nur: „Kein Kommentar.“
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