Schwere Gewitter sind am Mittwoch über weite Teile Österreichs gezogen, über Tirol, allen voran Innsbruck, brachen sie als Erstes herein. Am Abend wüteten dann auch in anderen Bundesländern, insbesondere in Kärnten und der Steiermark Unwetter mit Starkregen, Sturmböen und Hagelkörnern von bis zu acht Zentimetern Durchmesser. Vielfach musste die Feuerwehr ausrücken.
Wetterexperten kündigten bereits zu Beginn der Woche „die schwerste Unterwetterlage der vergangenen Jahre“ als Folge der Hitzewelle an. Die Unwetter entluden sich am Mittwochabend, die Hauptgefahr lag dabei aufgrund erhöhter Energiemengen und Windscherung beim Großhagel.
In Innsbruck krachte es zuerst. Der Himmel verdunkelte sich, die ersten Regenschauer setzten gegen 16.30 Uhr ein. Knapp 20 Minuten lang schüttete es in Strömen.
Danach wurde den Innsbruckern eine kurze Verschnaufpause gegönnt. Doch lange sollte es nicht trocken bleiben. Bereits kurze Zeit später kündigten sich weitere Gewitterzellen ausgehend vom Bergland an. Innerhalb weniger Minuten kühlte es stark ab. Die Temperatur fiel von 33 Grad auf 21 Grad! Zudem wurden Sturmböen bis 85 km/h gemessen.
Hagelkörner groß wie Tischtennisbälle
In Oberhofen (Bezirk Innsbruck-Land) hagelte es um 17.50 Uhr heftig. Die Hagelkörner waren so groß wie Tischtennisbälle (siehe Video). Kurz danach setzte strömender Regen ein. Ob durch den Hagel ein Schaden entstanden ist, ist noch nicht bekannt.
Auch die Obersteiermark blieb vom Hagel nicht verschont. Die Hagelkörner erreichten Durchmesser von drei Zentimetern und mehr. Im steirischen Ennstal kam es zu Muren, Dächer wurden abgedeckt und teils gar von dicken Hagelkörnern durchschlagen. Die Feuerwehr musste ausrücken. Betroffen vom Gewitter waren auch das Mur- und das Mürztal.
Überschwemmungen in Kärnten
In Kärnten musste die Feuerwehr zu etwa 30 Einsätzen ausrücken. Aufgrund der starken Regenfälle hatten Einsatzkräfte mit Überschwemmungen, umgestürzten Bäumen und beschädigten Dächern zu tun. Auf Autobahnen bestand Aquaplaning-Gefahr. Wegen eines Murenabgangs und übergetretenen Bächen war auch die L19 Innerkremser Straße im Bereich von Innerkrems gesperrt. Ab 19 Uhr galt für die Bezirke Klagenfurt-Land und Villach-Land die höchste Unwetterwarnstufe.
Wie die Polizei berichtete, gab es im Bezirk Spittal an der Drau Hagelunwetter mit fünf bis acht Zentimeter großen Hagelkörnern, wodurch der Verkehr auf der Drautalstraße (B100) zum Stillstand kam. Heftiger Hagel ging etwa auch in Feld am See (siehe Video oben) und in Arnoldstein nieder.
Über 63.000 Blitze gemessen
Kräftige Gewitter waren auch im Weinviertel in Niederösterreich unterwegs. Am späten Abend brach das Gewitter mit Blitz, Donner und Regen kurz auch über Wien herein. Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurden heute in jedem Bundesland zumindest ein paar Blitze gemessen. Besonders viele Blitze wurden in der Steiermark erfasst, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und Kärnten, wie die Unwetterzentrale der Ubimet mitteilte. In Summe waren es bis 21 Uhr etwa 63.500 Entladungen.
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