Das Wiener Donauinselfest ist am Freitag bei lebhaftem Wind und einem Mix aus Regen und Wolken in seine Jubiläumsausgabe gestartet. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und den neuen SPÖ-Chef Andreas Babler konnte das aber nicht davon abhalten, eine Runde auf der Arbeitsweltinsel zu drehen. Dabei gab es für die beiden allerhand Hände zu schütteln und Selfies zu machen, was einem Parteikollegen ein „Andi, du musst viel aushalten“ entlockte.
Babler bezeichnete es als „ungewohnt“ nun in offizieller Funktion und nicht als normaler Besucher am Donauinselfest zu sein. In den vergangenen paar Jahren war er zwar nicht hier, aber seit Gründung in etwa 15 bis 20 Mal, sagte der neue oberste Sozialdemokrat. So ein Festival mitten in einer Millionenstadt bezeichnete er als „echtes Privileg“. In Traiskirchen gebe es zwar auch ein Festival, aber das sei nicht vergleichbar, schmunzelte er und stieg auch bereitwillig in einen von der MA48 reparierten VW-Käfer ein, um für Fotos zu posieren.
Ludwig erinnert an Falco-Konzert
Ludwig erinnerte sich anlässlich der Jubiläumsausgabe daran, dass er schon einst bei der Nullnummer dabei gewesen war und seitdem immer wieder kam. Als Highlight sieht er das „persönliche, solidarische Miteinander“ auf der Insel. Und an das legendäre Falco-Konzert denkt er auch gerne zurück. „Niemand ist trotz strömenden Regens gegangen, und Falco war so gut drauf wie nie“, so Ludwig. Dass sich die Wiener SPÖ in Zeiten der Teuerung ein solches Großevent leistet, bezeichnete er als „wichtig“. „Viele könnten sich sonst interessante Konzerte nicht leisten.“
Insgesamt wartet das von der Wiener SPÖ veranstaltete Fest auf viereinhalb Kilometern Länge mit 13 Bühnen und 700 Stunden Programm auf. Als Charity-Partner wird beim Donauinselfest, das heuer unter dem Motto #momentewiediese steht, für die gemeinnützige Stiftung Cape 10 gesammelt.
Anreise mit den Öffis empfohlen
Als Highlights der weiteren beiden Festtage warten etwa Michael Patrick Kelly, Silbermond, The BossHoss, Bonnie Tyler oder auch Royal Republic auf die Besucher. Dabei sind weniger Wind, kaum Regen und weiterhin angenehme Temperaturen prognostiziert. Empfohlen wird wie jedes Jahr eine Anreise mit den Öffis, die in dichteren Intervallen verkehren. Der ORF überträgt mehrere Konzerte, viele davon zeitversetzt.
Für die Veranstalter stehe die Sicherheit an erster Stelle, hieß es im Voraus. Täglich sind 800 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, zudem sind zwei provisorische Polizeiinspektionen eingerichtet. Für einen reibungslosen Ablauf sollen auch 300 Securitykräfte sorgen, außerdem sind 250 Rettungs- und Notfallsanitäter sowie sieben Notfallmediziner im Einsatz.
Regenschirme vor Konzertbühnen nicht erlaubt
Noch hält sich das Publikum vor den größeren Bühnen aber noch in Grenzen, was freilich damit zu tun hat, dass auf vielen Bühnen wie der Festbühne erst am späteren Nachmittag gestartet wird. Ein Edelstoff Pop-up Designmarkt hat aber wie auch ein Fitnessparcours des Bundesheers seine Pforten geöffnet, wobei letzteres angesichts des Regens auf überschaubares Interesse stieß. So manches Bier wurde bereits zwischen Aufbauarbeiten und Soundchecks gezapft und das eine oder andere Langos an die ersten Hungrigen des Tages ausgegeben. Auch viele Regenponchos wurden verteilt, sind doch Regenschirme am Gelände nicht erlaubt und wollte sich der Regen nicht so schnell legen.
Für das große Highlight am ersten Tag - das Konzert von RAF Camora - wurde eigens ein Sicherheitskonzept erstellt, betonte Barbara Novak, Parteisekretärin der SPÖ Wien. Der Bereich vor der Bühne wird in drei Sektoren eingeteilt. Wenn alle voll sind, werde auch der Zustrom kontrolliert, wobei man in enger Abstimmung mit der Polizei sei. Der Regen könnte den Zustrom aber merklich dämpfen.
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