60.000 Euro verschwanden 2017 auf ungeklärte Weise im Unterwasserreich Schrems im Waldviertel. Während das Geld im Moor versumpft blieb, folgte heuer im April dann der nächste Wirbel: 25.000 Euro fehlten, eine Leiterin kündigte deshalb sogar. Jetzt weiß man aber: Alles war korrekt - bis auf die EDV!
Kündigung einer Geschäftsführerin, hohe Fehlbeträge, Polizei-Ermittlungen: Seit 2017 stand das Waldviertler Unterwasserreich Schrems immer wieder mit großem regionalen Politwirbel in den Schlagzeilen. Denn Barbara Dolak, eine der beiden Chefinnen, wollte nach dem Auftauchen eines 25.000 Euro großen Fehlbetrages schnellste Aufklärung im Unternehmen der Stadt und forderte die SPÖ mit Bürgermeister Peter Müller auf, dies in die Wege zu leiten.
Nachdem lange nichts passierte, kündigte sie, denn sie wollte die Verantwortung dafür nicht übernehmen und zeigte den Fall auch bei der Polizei an. Das rief die örtliche ÖVP auf den Plan, die nach Schilderung der Leiterin den nächsten Skandal in der Granitstadt witterte.
Laut Softwarefirma ist es aufgrund eines älteren Systems zu Fehlern bei der Interpretation gekommen. Das löste letztendlich dann die Anzeige aus.
Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner
Wochenlange, akribische Polizeiarbeit
Exekutivbeamte nahmen umfangreiche Ermittlungen auf. Nach wochenlanger, akribischer Polizeiarbeit steht im Unterwasserreich nun fest: Eine veraltete Software hat den falschen Köder ausgeworfen, der massive Wirbel auslöste und so hohe Wellen schlug, dass Dolak kündigte. Der fehlende Umsatz sei wegen Interpretationsfehlern entstanden, erklärt Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion gegenüber der „Krone“.
Polizei schließt Straftat aus
Die sorgfältige Prüfung aller Akten und Bücher wurde vor allem von einem Polizisten mit hohem Aufwand durchgeführt. Dafür hat man es nun schwarz auf weiß: Der Schwund liegt im normalen Bereich. Die Polizei schließt eine Straftat aus und wird damit auch weder den Stadtvätern noch der Geschäftsführung „auf den Pelz“ rücken.
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