Im Ausseerland

Nach Wolfsrissen gehen Bauern in Offensive

Steiermark
26.06.2023 05:59

Nun also auch das Ausseerland: Nach vermutlichen Wolfsrissen schlagen Politik und Bauernvertreter Alarm und fordern eine Regulierung des Raubtier-Bestands. Die Verordnung des Landes wird aber noch dauern.

War in den vergangenen Jahren die Diskussion um den Wolf in anderen Bundesländern wie Kärnten oder Tirol hitziger, ist sie heuer auch in der Steiermark voll ausgebrochen. Befeuert wird sie stark vom niederösterreichischen Verein „Wolfstopp“ um Gerhard Fallent, der mit drastischen Bildern und Aussagen seine Forderungen untermauert. 

„Wolfstopp“ war dieser Tage auch in Grundlsee, wo alle vier Salzkammergut-Bürgermeister mit Bauernvertreter an die Öffentlichkeit gingen - kurz, nachdem vermutliche Schafrisse durch einen Wolf entdeckt wurden. Betroffen war das Landwirte-Ehepaar Martin und Vroni Schober: „Es ist ein Dilemma. Wir hätten jetzt den Almsommer. Wir haben unsere Schafe jetzt zur Sicherheit in den Stall getrieben. Aber wir müssen auftrieben. Zuhause haben wir kein Futter. Und wir haben außerdem eine Weideverpfichtung.“

Kinder nicht mehr in den Wald?
Auch Gerhard Weißenbacher spricht nach den Attacken auf Schafen von einer „sehr großen Betroffenheit“ in seiner ganzen Familie. „Die Tatsache, dass der Wolf am helllichten Tag, in der Nähe von Wohnhäusern, neben einem beliebten Wanderweg angegriffen hat, bedeutet, dass wir unserer Kinder nicht mehr so einfach in den Wald schicken wollen, um dort wie gewohnt zu spielen, zu basteln und zu bauen.“

Unterstützung kommt von den Bürgermeistern Franz Steinegger (Grundlsee), Veronika Grill (Bad MItterndorf), Gerhard Loitzl (Altaussee) und Franz Frosch (Bad Aussee). Sie sorgen sich um die traditonellen Kleinstbauernhöfe in der Region und davor, dass die Almbewirtschaftung zurückgeht. Sie fordern ein rasches Handeln vor dem Almsommer. Mitte Mai hat die Landesregierung ja eine steirische Wolfsverordnung, die einen einfacheren Abschuss von Problemwölfen erlaubt, in Aussicht gestellt. Erst ein Monat später kam es zu einem ersten Gipfeltreffen der Experten, die Verordnung wird wohl erst in einigen Wochen vorliegen.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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