70 Prozent der Fachärzte und über 55 Prozent der Allgemeinmediziner sind mittlerweile Wahlärzte. Die Zahl der unbesetzten Kassenstellen explodiert. Die SPÖ fordert nun eine Kehrtwende.
Es kracht im österreichischen Gesundheitssystem an immer mehr Ecken und Enden: Der Ärztemangel verschärft sich zusehends, und die Zwei-Klassen-Medizin schreitet immer mehr voran. Der „Krone“ liegen neue Daten vor:
SPÖ will mehr Medizinstudienplätze
Der SPÖ-Abgeordnete Mario Lindner, der diese Zahlen mittels parlamentarischer Anfrage erhoben hat, ist alarmiert. „Die Österreicher spüren es schon längst: Unsere Gesundheitsversorgung wird schlechter. Wir haben es längst mit einer Mehrklassenmedizin zu tun. Immer öfter heißt es Kreditkarte statt E-Card.“ Er wirft der ÖVP vor, eine Lösung des Problems durch eine Erhöhung der Medizinstudienplätze zu verhindern.
Regierung kündigte mehr Kassenstellen an
Die Regierung hat angekündigt, demnächst ein Maßnahmenpaket zu präsentieren. So sollen noch in diesem Jahr 100 zusätzliche Kassenarztstellen geschaffen werden. In den nächsten Jahren soll diese Zahl auf 500 und bis 2030 auf 800 steigen.
Zusätzliche Ärzte sollen Spitäler entlasten
Mit den zusätzlichen Ärzten im niedergelassenen Bereich sollen die überfüllten Spitäler entlastet werden. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen setzt auf eine Stärkung der Primärversorgung und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Kassenärzte.
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