Es war Brandstiftung! Ein Zeuge filmte in Taufkirchen an der Trattnach (OÖ), wie Zündler einen Holzstoß in Flammen aufgehen ließen. Der Firmenchef sucht verzweifelt nach einem Motiv, kann nicht verstehen, warum man ihm das antat.
„Wir sind mit niemandem zerstritten. Es gibt auch keine gekündigten Mitarbeiter oder Streit mit Konkurrenten“ – Firmenchef Josef Klostermann sucht nach dem Motiv, weshalb jemand seine Tischlerei, sein Lebenswerk, bis auf die Grundmauern abgefackelt hat. „Alles ist kaputt, nur das Bürogebäude ist noch zu 80 Prozent intakt“, sagt der Hausruckviertler Unternehmer, der von einem Schaden in der Höhe von drei Millionen Euro ausgeht. Er ist zum Glück versichert.
Zeugen haben etwas gesehen
Inzwischen ist klar: Es war Brandstiftung. Ein Zeuge hat gesehen, wie der Zündler bei einem Holzlager Feuer legte. Und zwar offensichtlich mit Benzin. Denn die Flammen loderten sofort hoch. Der starke Südwind fachte die Flammen rasch an und trieb sie zur Produktionshalle, in der vor allem Türen gefertigt wurden. Der Zeuge zückte auch das Handy, rief die Feuerwehr und filmte die Tat. Doch auf eine Distanz von etwa 200 Metern ist der Zündler nicht zu identifizieren. Auch der Fluchtwagen ist nicht erkennbar. Im Gebäude selbst war der Täter nicht. „Wir hatten dort nach mehreren Einbrüchen eine Überwachungsanlage installiert“, erklärt der Firmenchef.
„Wer an einer fremden Sache ohne Einwilligung des Eigentümers eine Feuersbrunst verursacht, ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen“, heißt es zum Thema Brandstiftung im österreichischen Strafgesetzbuch. Kommt jemand bei der Tat zu Schaden oder stirbt sogar, liegt die Strafe zwischen zehn und 20 Jahre. Ein rückfälliger Brandstifter wird umgangssprachlich auch als Feuerteufel bezeichnet.
Schwierige Löscharbeiten
Bei den Löscharbeiten, für die 23 Feuerwehren aktiviert wurden, wurde auch ein Helfer verletzt. Das Großaufgebot der Einsatzkräfte konnte die Flammen gegen Mitternacht weitgehend niederschlagen. Ein Übergreifen auf andere Firmen konnte zumindest erfolgreich verhindert werden.
Es mussten Zubringerleitungen für das Löschwasser über teils weite Strecken gelegt werden. Mindestens ein Feuerwehrmann musste vor Ort vom Rettungsdienst versorgt werden. „Wir haben noch immer Glutnester, und die Feuerwehr versucht, sie ganz abzulöschen“, berichtet Josef Klostermann.
Inzwischen hofft die Polizei auf weitere Zeugen, die in der Nacht zum Donnerstag um 22.20 Uhr etwas gesehen haben: 059133/40 3333.
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