Die dänischen Rocker von Volbeat beehrten die Steiermark, spielten vor Top-Kulisse in der Grazer Stadthalle. Die „Steirerkrone“ hörte mit. Was gut und weniger gut war - und was man vor dem nächsten Volbeat-Konzert bedenken sollte.
Volbeat - eigentlich sind die dänischen Rock-Stars ja schon bald einmal „Steirer“. Zum bereits fünften Mal beehrte die Truppe aus Kopenhagen Graz - und füllte die Stadthalle. Fast schon zu sehr. Denn obwohl im eigentlichen Konzertbereich genügend Platz für die 11.000 Fans war, war das Gedränge vor allem bei den Ausschank-Stationen viel zu groß. Viel zu viele durstige Kehlen, viel zu wenige Zapfhähne. Eine halbe Stunde für einen halben Liter Bier - gut möglich.
Pünktlich um 21 Uhr - angekündigt von den harten Klängen von Motörhead - stand dann aber Michael Poulsen mit seiner Truppe aus Kopenhagen auf der Bühne. Und bot weniger Hartes. Volbeat klingt hervorragend, ein familiärer Rocker-Treff, der die Kleinsten und die Luftgitarren-Senioren animiert. Echte Metal-Heads werden aber nicht mehr wirklich warm bei einem Volbeat-Konzert. Die Konzertdauer von nur knapp eineinhalb Stunden lässt die „Devil Horns“ auch nicht wirklich freudig in die Höhe schnellen. Selbst „Oldboy“ Bruce Springsteen rockt ja immer noch über drei Stunden.
Und trotzdem: Mega-Hits wie „Fallen“ oder „Lola Montez“ gingen runter wie Öl. Die Stimmung im Publikum: exzellent. Einzig ob der nicht vorhandenen Erhöhungen (alles Stehplätze, außer eines kleinen Plateaus) sieht der ein oder andere, der halt nicht wie der Autor dieser Zeilen 1,95 Meter misst, teilweise wenig bis gar nichts. Zumal man (leider) auch auf große Screens auf der Bühne, die einen hinten Stehenden zumindest erahnen lassen, was der Sänger gerade tut, verzichtet hat.
Gefühlter Höhepunkt des Kurzauftritts: Als Frontman und Elvis-Fan Poulsen bei „Still Counting“ Nachwuchs-Rockern aus dem Publikum unvergessliche Momente auf der Bühne bescherte. Dass gerade dieser Liedtext nicht sehr jugendfrei ist, sei Volbeat verziehen. Sie dürfen also sehr gerne wieder kommen!
PS: Was leider gar nicht gut ankommt: Wenn ein Konzertgast nach überstandenem Gig noch seinen Becher leertrinken will (um nicht das Pfand herzuschenken), er aber konstant von Ordnern darauf hingewiesen wird, jetzt bitte doch eher schneller als langsam das Areal zu verlassen. Muss das denn wirklich sein!?
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