Depaolis Mobbing-Klage

Feuerwehr-Streit: „Kleinere Portionen als Strafe“

Tirol
08.07.2023 07:34

Um einstige Zustände bei der Innsbrucker Berufsfeuerwehr geht es im Mobbing-Prozess des nunmehrigen Gemeinderates Gerald Depaoli. Einiges ist skurril, einiges lässt Zeugen noch heute schlucken. Es geht um insgesamt 500.000 Euro, auch für den Steuerzahler.

Wie berichtet geht es im Zivilprozess um rund 500.000 Euro, GR Gerald Depaoli klagte die Stadt nach vorgeworfenem Mobbing durch seine Ex-Vorgesetzten bei der Berufsfeuerwehr. Der Obmann der Partei Gerechtes Innsbruck führt eine systematische Ausgrenzung und posttraumatische Belastungsstörungen an, die Turbulenzen endeten mit seiner Frühpensionierung.

Nicht nur der Kläger litt offenbar
Die nunmehrige Verhandlungsrunde festigte den Eindruck, dass bei weitem nicht nur Depaoli – als Personalvertreter und zweifellos streitbarer Geist – im Konflikt mit den damaligen Chefs stand. „Es gab eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, sagte ein noch heute aktiver Feuerwehrmann als Zeuge. Bei manchen sei über Fehler nach einer kurzen Entschuldigung hinweggesehen worden. Bei anderen sei ein Drama daraus gemacht worden.

Depaoli in seiner Funktion als Gemeinderat (Bild: Birbaumer Christof)
Depaoli in seiner Funktion als Gemeinderat

Frühstücken mit Depaoli war bei Chef unerwünscht
So habe man ihn einmal zur Rede gestellt, nur weil er mit Depaoli gefrühstückt habe. Dies sei „nicht gut für deinen Werdegang“, lautete die Warnung eines damaligen Vorgesetzten.  Als der Zeuge über die Turbulenzen und deren Folgen sprach, versagte ihm plötzlich die Stimme. Da wurde klar, dass die psychischen Belastungen offenbar enorm waren. „Hätte es in St. Anton oder Kufstein eine Berufsfeuerwehr gegeben, wäre ich dorthin gependelt“, betonte der Mann.

Zitat Icon

Hätte es in St. Anton oder Kufstein eine Berufsfeuerwehr gegeben, wäre ich dorthin gependelt.

Ein Zeuge und aktiver Feuerwehrmann

Zeitweise kamen skurrile Episoden zur Sprache – etwa, dass Depaoli als Strafe für seine Widerspenstigkeit in der Kantine kleinere Essensportionen erhalten haben soll. Worauf der Anwalt der Stadt nachhakte, wer konkret kleinere Schnitzel ausgegeben habe und wie oft. Ein anderer Vorwurf des Klägers: In der Mittagspause sei öfters sein Name im Lautsprecher ertönt. Es habe sich aber niemand gemeldet, als er bei einer Sprechstelle zum Hörer griff.

Dieses „Sittenbild“, das die aufgebotenen Zeugen zeichneten, soll Depaolis Opferrolle und seine Forderungen untermauern. Ein Vergleich (Zahlung von 55.000 Euro) war geplatzt, eine Prozess-Fortsetzung folgt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt