Sie ist das Gesicht zur verheerenden Panne bei der Stimmauszählung in der SPÖ. Nun ist die zurückgetretene Leiterin der Wahlkommission auch noch mit einer anonymen Anzeige und dem Vorwurf vorsätzlicher Manipulation konfrontiert. Conny Bischofberger traf Michaela Grubesa (34) im Ausseerland zum Interview.
Wenigstens die Kulisse ist kraftspendend und atemberaubend: stolze Berge, blumengeschmückte Häuser, tintenblauer See. „Ein Traum“, sagt Michaela Grubesa, als wir durch das malerische Altaussee schlendern, „da drüben am Wasser drehe ich oft meine Laufrunden.“ Bei unserem Interview im Strandcafé spricht sie dann über einen nicht enden wollenden Albtraum. Die SPÖ-Abgeordnete und Gemeinderätin von Bad Aussee trägt Sneakers, Jeans und ein hellblaues Leinenhemd. Manchmal blitzt das Tattoo auf ihrem rechten Unterarm aus dem Ärmel. Es zeigt „Justitia“, die römische Göttin der Gerechtigkeit.
„Krone“: Frau Grubesa, seit dem außerordentlichen SPÖ-Parteitag in Linz wird Ihr Name oft in einem Atemzug mit „Super-GAU“ genannt. Ist das Ihr persönlicher Super-GAU?
Michaela Grubesa: Für mich persönlich war es ein menschlicher Fehler, den ich zutiefst bedaure, bereue und über den ich bis heute nachdenke. Für die Partei war es peinlich, darüber brauchen wir überhaupt nicht zu diskutieren. Aber letztlich war es eben ein Fehler unseres Teams unter meiner Leitung. Ganz besonders für Andi und Hans Peter tut mir das sehr Leid.
Pardon, aber der Fehler wäre nicht einmal einer zweiten Klasse Volksschule passiert.
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