Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, die Landeswarnzentrale auf Vollbesetzung aufgestockt - der orkanartige Sturm in der Nacht auf Mittwoch war so nicht vorhersehbar und sorgte für mehr als 400 Feuerwehreinsätze in ganz Oberösterreich. 50.000 Haushalte waren zu Spitzenzeiten ohne Strom. Und ab Mittwochmittag gilt die nächste Unwetterwarnung.
Ab Mitternacht erreichte Oberösterreich eine Sturmfront, die so niemand prognostiziert hatte. Orkanartige Böen fegten über das Land. „Die höchste Spitze habe wir in Weizenkirchen mit 123 km/h gemessen“, sagt Wetterexperte Christian Resch von Geosphere Austria. Der starke Wind war aber überall mit 60 bis 90 km/h verbreitet. Gegen zwei Uhr in der Nacht zogen die Böen dann weiter Richtung Osten.
Ganz OÖ betroffen
Das Landesfeuerwehrkommando spricht von einem „besonders flächigen Ereignis“ - alle Regionen Oberösterreichs waren von dem überraschenden Unwetter betroffen. Besonders heftig sei es ausgefallen in den Bezirken Braunau, Ried im Innkreis, Schärding, Vöcklabruck, Grieskirchen, Eferding, Linz und Wels.
Mehr als 400 Einsätze
Mehr als 400 mal mussten knapp 200 Feuerwehren in der Nacht ausrücken. Häufige Einsatzursache waren umgestürzte Bäume, die auf Straßen lagen, aber auch Stromleitungen beschädigten. Daher kam es zu großflächigen Stromausfällen. „Zu Spitzenzeiten waren rund 50.000 Haushalte ohne Stromversorgung“, teilt Netz OÖ der „Krone“ mit. Der Großteil konnte bis in die Morgenstunden wieder angeschlossen werden. In etwa 10.000 Haushalten war der Strom am frühen Vormittag aber immer noch ausgefallen. „Wir rechnen damit, im Laufe des Vormittages die Versorgung wieder herzustellen“, so Netz OÖ. Bis alle Sturmschäden an den Leitungen behoben sind, wird es allerdings noch länger dauern.
Auch Dächer deckte der nächtliche Sturm ab. Die Landeswarnzentrale wurde wegen des Einsatzreigens kurzerhand auf Vollbesetzung aufgestockt.
Unwetterwarnung für Mittwoch
Am Mittwoch geht es weiter mit den Wetterextremen. „Ab Mittag gilt eine Unwetterwarnung für ganz Oberösterreich“, sagt Resch. Der Experte erwartet Starkregen, teilweise mit Hagel, und Sturmböen. „Aber eher nicht mehr so heftig wie in der Nacht.“ Der Schwerpunkt des Unwetters wird laut Prognosen in der südlichen Landeshälfte liegen.
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