Premiere im Österreichischen Bundesheer. Mit der Tirolerin Verena Plattner übernimmt erstmals eine Frau die Führung eines Bataillons. Bereits 2001 rückte sie in Kufstein ein.
In der Erzherzog-Johann-Kaserne in Straß in der Steiermark rückten am 1. April 1998 erstmals Frauen zum Dienst beim Bundesheer ein. Etwas mehr als drei Jahre später, am 1. Oktober 2001, war es auch für Verena Plattner so weit. In der Festungsstadt Kufstein begann sie ihre militärische Karriere. Seit 2006 bekleidet die Tirolerin den Rang eines Offiziers. In zahlreichen Kommandanten- und Stabsfunktionen war Plattner eingesetzt und hat auch mehrere Auslandseinsätze hinter sich. Die letzte Station war in Brüssel, wo sie bei der Ausbildungsmission der Europäischen Union in Somalia mit an Bord war.
Ein Stück Militärgeschichte
Gestern schrieb Major Plattner ein Stück Militärgeschichte. In der Innsbrucker Standschützen Kaserne wurde ihr von Brigadier Gerhard Pfeifer das Kommando über das Stabsbataillon 6 übergeben. Dieses hatte zuvor rund ein Jahr interimistisch Major Martin Zerlauth inne.
Die beste Ausrüstung ist ohne das Personal sinnlos. Unsere Aufgaben werden immer mehr. Doch jammern nützt nichts. Nur gemeinsam kommen wir zu einem Erfolg.
Major Verena Plattner
„Ziel ist klar: Erfüllung des militärischen Auftrags“
Verena Plattner ist somit die erste Frau an der Spitze eines Bataillons im Bundesheer. Für sie sei dies eine „Selbstverständlichkeit“, wie sie betonte. In ihrer Rede hielt sie sich bezüglich etwaiger Ziele bewusst bedeckt. „Das Ziel ist klar: Die Erfüllung des militärischen Auftrags.“ Als größte Herausforderung sieht sie das Personal. Ohne dieses sei „auch die beste Ausrüstung sinnlos“. Den Soldaten und Soldatinnen unter ihrem Kommando versicherte sie, dass „meine Türe jederzeit offen steht. Jeder kann zu mir kommen und sagen, wo der Schuh drückt“. Das Stabsbataillon 6, das mit acht Einheiten über ein derart breites Spektrum an Fähigkeiten verfügt, wie kein anderer Verband, sei bundesweit „einzigartig. Unsere Aufträge werden immer mehr. Doch jammern nützt nichts. Nur gemeinsam kommen wir zum Erfolg“.
Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit. Durch den Krieg in der Ukraine ist die Bedeutung einer funktionierenden Landesverteidigung wieder ins Bewusstsein gelangt.
LHStv. Josef Geisler (ÖVP)
Seitens der Landesregierung war LHStv. Josef Geisler (ÖVP) vor Ort. „Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit. Durch den Krieg in der Ukraine ist die Bedeutung einer funktionierenden Landesverteidigung wieder mehr ins Bewusstsein gelangt. Ich bin mir sicher, dass Frau Plattner ihre Aufgabe toll erfüllen wird“, sagte er.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.