Das kommt überraschend! Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) verkündet am Freitagvormittag das Ende seiner Politkarriere. Der Schritt kommt - zumindest zu diesem Zeitpunkt - für die meisten Beobachter überraschend. Vor allem, weil der Stadtchef (63) noch vor wenigen Wochen betont hatte, sich über einen möglichen Abgang vor den kommenden Gemeinderatswahlen noch keine Gedanken machen zu wollen. Nun ist aber klar: Ein 54-jähriger Jurist soll den Bürgermeistersessel für die Volkspartei verteidigen...
Preuner wird mit April nächsten Jahres zurücktreten und somit nicht mehr für die kommenden Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2024 kandidieren. Grund dafür dürfte das Alter des 63-Jährigen sein. Denn: Ein Wechsel während der fünfjährigen Funktionsperiode ist nicht vorgesehen, weswegen nun die Weichen personell neu gestellt werden soll.
Rechtsanwalt soll Bürgermeistersessel verteidigen
Übernehmen soll der Salzburger Rechtsanwalt Florian Kreibich. Der 54-jährige Ex-Landtagsabgeordnete sitzt bislang im städtischen Gemeinderat. Öffentlich in Erscheinung trat er bislang vor allem in seiner Funktion als Gaisberg-Koordinator.
Bisherige Vize hatte das Nachsehen
Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler, die vor einigen Jahren von den Neos zur Volkspartei gewechselt hatte, zog im Rennen um Preuners Nachfolge den Kürzeren.
Tags zuvor noch Langzeitvertrauten in Top-Job gesetzt
Erst gestern hatte Preuner (ÖVP) seinen langjährigen Büroleiter Bernd Huber in einer wichtigen Personalfrage durchgedrückt. Der Jurist übernimmt die Magistratsabteilung 1, deren Leitungsposten seit Februar vakant war. Und das, obwohl er aus einem Hearingprozess eigentlich nur als Zweitgereihter hervorging. Mit seiner Zweitstimme verhalf Preuner seinem Getreuen im Stadtsenat zum Karrieresprung. Entgegen der Gepflogenheit des Magistrats, Kommissionsentscheidungen in Gremien zu folgen.
„Ich bitte um Verständnis, dass ich den Verlauf und das Ergebnis nicht weiter kommentieren möchte“, sagte der Bürgermeister am Telefon nach der Personalentscheidung. Ende Juni sagte Preuner gegenüber der „Krone“ noch, er halte sich aus der Entscheidung heraus. Nun drehte im Senat just seine Zweitstimme den Ausgang der Wahl.
13 Jahre als zweiter Mann in der Stadt
Preuner blickt auf eine jahrzehntelange Karriere in der Kommunalpolitik zurück. Im Jahr 1999 zog der Fahrschulbetreiber in den Salzburger Gemeinderat ein, wurde stellvertretender Klubobmann. Ab 2004 fungierte Preuner als Stellvertreter von SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden.
Als Schaden über seine Verurteilung im Rahmen des Salzburger Finanzskandals stolperte, wurde Preuner am 10. Dezember 2017 Bürgermeister der Landeshauptstadt. Bei den Gemeinderatswahlen 2019 erkämpfte Preuner knapp seine Wiederwahl. Nicht einmal 300 Stimmen trennten ihn damals von SPÖ-Mann Bernhard Auinger.
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