Bis zu 60.000 Euro gibt es bei der Übernahme oder Gründung einer Ordination. Für viele (mit) ein Grund, im Burgenland tätig zu sein.
Unbesetzte Ordinationen, Kassenstellen, die wiederholt ausgeschrieben werden müssen - auch im Burgenland ist der derzeit bundesweit diskutierte Ärztemangel spürbar. In den nächsten Jahren werden rund 60 Prozent der Allgemeinmediziner in östlichsten Bundesland in Pension gehen. Um eine umfassende und hochwertige medizinische Versorgung auch für die Zukunft sicherzustellen, hat das Land daher bereits vor längerer Zeit begonnen, präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Angebot wird angenommen
Eine davon ist die Förderung zur Einrichtung von Ordinationen im niedergelassenen Bereich. Durch sie soll die Gründung oder Übernahme von Arztpraxen attraktiver werden. Die Basisförderung beträgt 20.000 Euro, bis zu 60.000 Euro sind möglich. Geld gibt es für notwendige Umbauten oder die Anschaffung von technischen Geräten. Das Angebot wird gerne angenommen. Allein bei der letzten Regierungssitzung vor der Sommerpause wurden vier Anträge auf Förderung beschlossen, darunter drei Allgemeinmediziner und eine Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
1,81 Millionen Euro seit 2018
Damit haben im heurigen Jahr bereits sieben Ordinationen eine Unterstützung erhalten, in Summe 270.000 Euro. „Seit Beginn der Initiative wurden 42 Ordinationsförderungen für Allgemeinmediziner vergeben und vier Facharztpraxen gefördert. Im Burgenland sorgen wir damit für eine wohnortnahe und möglichst flächendeckende Gesundheitsversorgung“, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Erfreulich sei, dass im Vorjahr auch zwei wichtige Kassenstellen für Fachärzte in Mangelfächern (Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie Kinder- und Jugendheilkunde) besetzt und gefördert werden konnten. Seit 2018 wurden insgesamt 1,81 Millionen Euro bereitgestellt. Für die Mediziner ist die Initiative jedenfalls ein zusätzlicher Anreiz im Burgenland tätig zu sein.
Ich freue mich, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Die Besetzung von Kassen- stellen ist ein wichtiger Baustein, um einer Zwei-Klassen-Medizin entgegenzuwirken.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Rekord-Andrang bei neuen Ärzten
Doch nicht nur im niedergelassenen Bereich werden Maßnahmen gesetzt, sondern auch bei den Krankenhäusern. Wie berichtet, zahlt das Land seit dem Frühjahr die besten Fachärztegehälter Österreichs. Die Folge ist ein Rekord-Andrang an neuen Ärzten. Mehr als 100 Mediziner haben bereits ihren Dienst bei den Landesspitälern angetreten oder einen Vertrag unterschrieben. „Im Wettkampf um die besten Köpfe ist das Burgenland bestens unterwegs: In der Gesundheit Burgenland sind die Verantwortlichen zuversichtlich, die offenen Ärztestellen in den landeseigenen Spitälern bis Jahresende wie geplant besetzen zu können. Wir sind bei den Ärztegehältern in Vorlage getreten. Es ist erfreulich, dass dieser Kurs nun bestätigt wird“, sagt Doskozil.
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