Frust bei Unimarkt

Kampf um spätere Sperrstunde: „Rennst gegen Mauer“

Andreas Haider betreibt derzeit 14 UNIBox-Märkte, die ohne Mitarbeiter auskommen. Die Offensive des Konzepts geht langsamer als ursprünglicher gedacht.

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Öffnungszeiten-Frust und die fehlende Frequenz in den Gemeinden, die zuvor schon keinen Nahversorger mehr hatten, lassen Unimarkt-Chef Andreas Haider das Mini-Supermarkt-Konzept überarbeiten. Drei Container-Filialen wurden schon abgebaut, das UNIBox-Konzept daher auf derzeit 14 Standorte geschrumpft.

Bis auf das Bestücken der Filiale braucht es keine Mitarbeiter, denn das Scannen der Produkte und Bezahlen des Einkaufs übernimmt der Kunde selbst - so sieht stark verkürzt das UNIBox-Konzept aus, mit dem Unimarkt aus Traun in die Offensive ging. Das Ziel: In Gemeinden, in denen Nahversorger fehlen, wollte der Lebensmittelhändler die Lücke schließen.

Da, wo keine Nahversorger mehr waren, springt auch der Funke für das Konzept der Trauner Lebensmittelhandelskette nicht über.

(Bild: Markus Wenzel)

Doch nun steigt Chef Andreas Haider auf die Bremse, ließ zu Supermärkten umgebaute Container an drei Standorten sogar schon abbauen - in Taufkirchen an der Trattnach, Pötting und Hengsberg/Steiermark. „In Gemeinden, die keine Nahversorger mehr hatten, gibt es zu wenig Frequenz“, sagt Haider, der nun den Fokus auf neue UNIBox-Standorte auf Tankstellen und Bahnhöfen legt, die einen weiteren Vorteil haben: Die Mini-Märkte können rund um die Uhr betrieben werden.

Das gilt für Supermärkte in Oberösterreich

Laut Öffnungszeitengesetz dürfen Einzelhandels-Geschäfte von Montag bis Freitag von 6 bis 21 Uhr und samstags von 6 bis 18 Uhr geöffnet sein. In dem Rahmen darf die Gesamtzeit 72 Stunden nicht überschreiten. Sonderregelungen, z. B. für Tourismusgebiete, machen Erweiterungen möglich. In Gemeinden unter 3500 Einwohnern dürfen sonntags von 8 bis 12 Uhr Waren des täglichen Bedarfs verkauft werden.

Unterstützung der Wirtschaftskammer OÖ war zu wenig
Anders ist das bei isoliert aufgestellten Containern. Deren Öffnungszeiten sind auf 72 Stunden pro Woche beschränkt. Haider hatte zwar die Wirtschaftskammer Oberösterreich überzeugt, die Überarbeitung der bestehenden Öffnungszeitenregelung für den Lebensmittelhandel zu unterstützen, doch weder das Land Oberösterreich noch die Wirtschaftskammer Österreich fühlen sich zuständig.

„Da rennst du nur gegen die Mauer - worauf warte ich also noch?“, sagt Haider, der auch deshalb die Container-Offensive verwarf.