Krisenmanagement

Rhodos: Darum geht SPÖ auf Außenministerium los

Politik
26.07.2023 10:48

Bisher ist etwa 100 österreichischen Urlaubern auf Rhodos (Stand Dienstagmittag), die von den Bränden betroffen sind, vom Außenministerium geholfen worden. Die SPÖ sieht dennoch Grund, scharfe Kritik am Krisenmanagement zu üben. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wurde aufgefordert, umgehend eine Reisewarnung für die griechische Urlaubsinsel auszusprechen und eine Rückholaktion für Touristen zu organisieren.

„Das Außenministerium muss hier endlich handeln und darauf vorbereitet sein, dass ähnliche Situationen jederzeit auch in anderen Urlaubsländern wie Italien oder Spanien auftreten können“, kritisierte die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr. Ihr zufolge sei nach wie vor auf der Homepage des Außenministeriums keine Reisewarnung für Rhodos zu finden.

Risiko von Stornogebühren
„Das bedeutet, dass Österreicher, die einen Urlaub auf Rhodos gebucht haben und diese Reise aufgrund der Brände nicht antreten wollen, individuell mit ihrem Veranstalter verhandeln müssen und riskieren, Stornogebühren bezahlen zu müssen. Bei einer Reisewarnung kann man hingegen einfach und kostenlos seine Buchung stornieren“, betonte Bayr.

Das Krisenteam aus Österreich ist stets im Einsatz. (Bild: Gregor Brandl)
Das Krisenteam aus Österreich ist stets im Einsatz.
(Bild: Gregor Brandl)

Faktencheck: Auch Nachbarländer gaben noch keine Reisewarnung heraus
Anzumerken an dieser Stelle ist jedoch die Tatsache, dass bisher auch kein österreichisches Nachbarland eine Reisewarnung für Griechenland ausgesprochen hat. Zudem haben sich die Brände auf Rhodos und anderen griechischen Inseln in den vergangenen Stunden nicht mehr ausgebreitet. 

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Nach wie vor ist auf der Homepage des Außenministeriums keine Reisewarnung für Rhodos zu finden.

Petra Bayr, die außenpolitische Sprecherin der SPÖ

Das Außenministerium solle laut Bayr darüber hinaus auch eine Rückholaktion für jene Touristen organisieren, die ihre Urlaubsquartiere aufgrund der Brände verlassen mussten, deren regulärer Rückflug aber erst in Tagen oder Wochen stattfinden würde und die nun festsitzen.

(Bild: AP Photo/Petros Giannakouris)
(Bild: The Associated Press)

Es stelle sich laut Bayr auch die Frage, mit wie vielen der betroffenen österreichischen Touristen das Außenministerium tatsächlich in Kontakt ist. Laut ORF-Meldungen sind aktuell mehr als 1700 auf Rhodos. „Das Außenministerium gibt aber an, nur mit knapp mehr als 100 davon in Kontakt zu sein“, so Bayr.

Faktencheck: Keine offizielle Reisewarnung, aber Hinweis auf Gefahren ...
Auf der Homepage des österreichischen Außenministeriums gibt es zwar tatsächlich keine offizielle Reisewarnung für Rhodos bzw. Griechenland, jedoch wird auf die Waldbrandgefahr hingewiesen. „Die Waldbrandgefahr ist in großen Teilen Griechenlands zurzeit sehr hoch. Derzeit wüten Waldbrände insbesondere auf der Insel Rhodos“, ist auf der Homepage zu lesen. Touristen sollen demnach Gefahrensituationen meiden und den Anweisungen der griechischen Behörden Folge leisten. „Bereits evakuierte Gebiete dürfen keinesfalls mehr betreten werden! Lassen Sie Reisegepäck und andere Sachgegenstände im Zweifel zurück!“, warnt das Außenministerium

So wird Urlaubern geholfen 
Das griechische Außenministerium hat zudem für betroffene Reisende, die Unterstützung bei der Evakuierung benötigen, eine eigene Hotline eingerichtet: (+30) 210-3681730. Personen, die sich in unmittelbarer Gefahr befinden, können sich an die griechische Notrufnummer 112 wenden. Zusätzlich kann in Notfällen der Bereitschaftsdienst der österreichischen Botschaft in Athen kontaktiert werden: (+30) 69-44278148.

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