„Radikaler Eingriff“

Historiker wettert gegen Baupläne in Hallein

Salzburg
06.08.2023 09:00

Wohnungen statt grüner Wiese! Eine Halleiner Bürgerinitiative wettert weiter gegen den geplanten Neubau in einem Innenhof - und setzt auf Schützenhilfe aus der Steiermark.

Der Widerstand wächst. Mittlerweile haben knapp 2000 Personen gegen das wohl umstrittenste Bauprojekt Halleins unterschrieben. Wie berichtet, macht eine Bürgerinitiative seit Wochen gegen die Verbauung einer knapp 1000 Quadratmeter große Wiese in einem Altstadt-Innenhof mobil. „Es ist einer der letzten Grünräume der Altstadt und muss unbedingt erhalten bleiben“, sagt Initiator Felix Ganzer.

Auf dieser Wiese sollen Wohnungen entstehen (Bild: Tschepp Markus)
Auf dieser Wiese sollen Wohnungen entstehen

Die Fläche gehört dem Immobilienentwickler Ditfried Kurz. Er will in dem Innenhof mehrere Wohnhäuser errichten. Die Fläche ist seit Jahrzehnten als Bauland ausgewiesen. Das Projekt ist bereits zur Bewilligung eingereicht. Noch fehlt allerdings die Zustimmung der Ortsbildschutzkommision. „Wie passt dieser geplante Neubau bitte in das historische Stadtbild“, wundert sich Ganzer.

Gutachten gibt Projektgegnern Recht
Unterstützung kommt vom Halleiner Historiker Wolfgang Wintersteller. „Der Innenhof liegt im ältesten Stadtgebiet. Bei einem Abriss würde historische Bausubstanz verloren gehen“, sagt er. Ein Gutachten - in Auftrag gegeben von der Bürgerinitiative selbst - vom Grazer Universitätsprofessor Grigor Doytchinov kommt zu einem ähnlichen Schluss. Demnach könne „dem Bauvorhaben keine harmonische Einfügung“ in die Schutzzone der Altstadt attestiert werden, heißt es darin. Wintersteller: „Die Geschichte muss Vorrang vor dem geschäftlichem Erfolg haben.“ Die Zufahrt zu einer etwaigen Baustelle müsste über öffentlichen Grund führen. Eine Treppe und eine Mauer müssten dafür zerstört werden. „Das wäre ein radikaler Eingriff in alte und wertvolle Bausubstanz“, wettert der Historiker.

Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) kennt das Gutachten. „Es wäre aber erst bei einer etwaigen Bauverhandlung von Bedeutung“, sagt er. Zuerst gelte es, die Entscheidung der Ortsbildschutzkommision abzuwarten.

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