Es sind Bilder, die zum Nachdenken anregen sollen: Vergangenen Samstag war auf der A8 bei Ort im Innkreis in Oberösterreich ein tödlicher Unfall passiert, doch die Anfahrt der Einsatzkräfte wurde durch die nicht vorhandene Rettungsgasse um mehrere Minuten verzögert. Die Feuerwehr prangert dies jetzt an.
Bei Unfällen entscheiden oft Sekunden über Leben und Tod - und damit die Einsatzkräfte so schnell wie möglich am Unfallort sein können, ist das Bilden einer Rettungsgasse für Autofahrer Pflicht. Überhaupt nicht funktioniert hat das am vergangenen Samstag auf der A8 bei Ort im Innkreis.
Video zeigt Dramatik
In einem Video der örtlichen Feuerwehr (siehe auch Verlinkung unten) bekommt man die Dramatik des Fehlverhaltens der Autofahrer zu spüren: Die Sirene des Einsatzfahrzeugs hallt über die Autobahn, im Auto herrscht Hektik, vor dem Auto läuft einer der Feuerwehrleute auf der Straße hin und her und fordert die Autofahrer auf, Platz zu machen. Das alles dauert lange, es verstreichen wertvolle Sekunden.
„Wie es nicht funktioniert“
Auf Facebook teilte die Freiwillige Feuerwehr Ort im Innkreis das Video mit den Worten: „Rettungsgasse, wie es nicht funktioniert. Beim gestrigen Einsatz auf der Autobahn A8 wurde die Anfahrt der Einsatzkräfte durch die nicht vorhandene Rettungsgasse um mehrere Minuten verzögert. Ein Beteiligter verstarb an der Unfallstelle.“
Frau schleppte sich auf Pannenstreifen
Die Einsatzkräfte waren auf dem Weg zu einem tödlichen Unfall. Laut Ermittlungen der Polizei soll der Wagen eines deutschen Ehepaares (69 und 77 Jahre alt) über einen gesperrten Parkplatz neben der Autobahn gefahren sein, dort an einer zur Absperrung aufgestellten Betonleitplanke abgehoben haben und dann frontal gegen einen Baum geprallt sein.
Der Mann dürfte sofort tot gewesen sein, seine Frau wurde schwer verletzt, konnte sich noch selbstständig befreien und zum Pannenstreifen kriechen.
Die Rettungsgasse muss gebildet werden, sobald sich ein Stau aufzubauen beginnt, und nicht erst, wenn sich ein Einsatzfahrzeug nähert. Die Verpflichtung besteht nicht nur nach Unfällen, sondern auch z.B. bei täglichen Überlastungsstaus.
Auch Frau erlag schweren Verletzungen
Dort hatte eine andere Autolenkerin die schwer verletzte Frau entdeckt und sofort die Einsatzkräfte gerufen - die dann aber zum Teil in der Rettungsgasse stecken blieben. Das schreckliche Ende der Geschichte: Die verletzte Frau starb später im Krankenhaus.
Diese Strafen drohen
Wird eine Rettungsgasse nicht gebildet oder verbotenerweise befahren, kann eine Strafe bis zu 726 Euro verhängt werden. Sofern dieses Verhalten zu einer Behinderung von Einsatz- oder Pannendienstfahrzeugen, Leichenwagen oder Fahrzeugen des Straßendienstes führt, beträgt die Strafdrohung für diese Verwaltungsübertretungen zwischen 72 und 2180 Euro.
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