Geht es nach Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), ist für eine schnelle finanzielle Hilfe nach den schweren Unwettern alles vorbereitet. Sein Versprechen: „Wir lassen niemanden im Stich.“ Doch zuerst müssten die betroffenen Bundesländer Schadenssummen ermitteln.
„Wenn es notwendig ist, dann werden wir die Mittel des Katastrophenfonds aufstocken, um den Menschen in den Unwettergebieten beim Wiederaufbau zu helfen“, ließ der Bundeskanzler am Mittwoch mitteilen. Der Katastrophenfonds sei derzeit mit „mehreren Hundert Millionen Euro“ gefüllt, um „rasch“ helfen zu können.
Nehammer äußerte sich auch auf X (vormals Twitter):
„Die Bundesländer können diese Mittel auch als Vorschüsse beantragen, damit ausreichend Geld für die schnelle Abwicklung der Schäden bereitsteht“, erklärte Nehammer. Doch davor müssten die Schäden noch aufgenommen und beziffert werden - das sei Bundesländersache.
Aufräumarbeiten zeigen Ausmaß der Zerstörung
Die Donau Versicherung rechnet mit Schäden von bis zu zehn Millionen Euro in Kärnten. Seit Juni habe man gut 2800 Schadensmeldungen aus dem Bundesland erhalten, hieß es in einer Aussendung am Montag. In der Steiermark verzeichnete die Versicherung seit Anfang Juni knapp mehr als 1000 Schadensmeldungen. Aktuell werde mit einem Schadensaufwand von rund drei Millionen Euro in der Grünen Mark gerechnet.
Das volle Ausmaß werde sich aber erst nach dem Ende der Aufräumarbeiten zeigen. Seitens der Wiener Städtischen belaufen sich die ersten Schätzungen für Kärnten und die Steiermark auf rund 20 Millionen Euro. Und das sind nur die Angaben von zwei Versicherungen.
Alles geschätzt, nichts konkret
Die schweren Unwetter haben in Kärnten beispielsweise massive Schäden an Landesstraßen und am ländlichen Wegenetz hinterlassen. Laut ersten Schätzungen machen die Schäden an Landesstraßen 3,4 Millionen Euro aus, im ländlichen Wegenetz belaufen sich die Schäden auf zwölf Millionen Euro. Betroffen waren mehr als 30 Landesstraßen und 146 Wege, teilte das Büro des zuständigen Referenten Martin Gruber (ÖVP) am Dienstag mit.
Auch hier wird betont: Es handle sich nur um erste Schätzungen. Und solange es keine konkreten Zahlen gibt, kann aus dem Katastrophenfonds kein Geld abgezweigt werden.
LH Kaiser: „Es bricht eine neue Ära an“
Aus den Ländern kommen nach den verheerenden Unwettern bereits Forderungen, dass sich die Republik bei der Katastrophenhilfe neu aufstellen müsse. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zufolge habe man heuer mit 18.000 Feuerwehreinsätzen in Kärnten bereits so viele verzeichnet wie im gesamten Jahr 2021.
Aufgrund der aktuellen Unwetter- und Hochwasser-Ereignisse stehen viele Menschen in den betroffenen Gebieten vor den Trümmern ihrer Existenz. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!
Für Kärnten: AT45 3900 0000 0591 9006
Für die Steiermark: AT15 2081 5000 4456 9523
Kennwort: Hochwasser
Die Spende ist steuerlich absetzbar.
Der Politiker appellierte am Montag auch an den Bund, wegen der steigenden Unwettergefahr die Katastrophenschutzmittel aufzustocken: „Die Länder und Gemeinden werden es alleine nicht schaffen, es bricht leider eine neue Ära an.“
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