Nach der Hochwasser-Katastrophe im Süden der Steiermark stehen viele Familien vor den Trümmern ihrer Existenz. „Krone“ Lokalaugenschein bei einer Familie im stark betroffenen Gosdorf.
Die Sonne strahlt vom Himmel, Vögel zwitschern, es herrscht beschauliche Ruhe - auf den ersten Blick scheint es, als wäre in Gosdorf, nahe der slowenischen Grenze, alles wie immer. Kaum vorstellbar, dass hier die Regenmassen am letzten Wochenende für ein Jahrhundert-Hochwasser gesorgt haben.
Kaputte Haushaltsgeräte stapeln sich
Erst bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die Ausmaße der Katastrophe: Vor vielen Kellern laufen Pumpen, in Hauseinfahrten stapeln sich kaputte Haushaltsgeräte und Möbel. So auch am Anwesen von Familie Wagner, die das Unwetter hart getroffen hat. „Ich bin 67 Jahre alt aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Alois Wagner und setzt nach: „Binnen einer halben Stunde war unsere Existenz zerstört, alles ist kaputt.“
„Wir mussten aus dem Fenster klettern“
Im erst vor sieben Jahren generalsanierten Bereich des Zweifamilienhauses lebt Tochter Andrea Semlitsch mit ihrem Mann und ihrer dreijährigen Tochter. Die Räume sind leergeräumt, der Putz ist angeritzt, damit die Feuchtigkeit besser abziehen kann. „Die Parkettböden haben sich aufgebogen, wir haben alles rausgerissen“, erklärt Andrea Semlitsch. „Wir sind hier hüfthoch im Wasser gestanden und mussten aus dem Fenster klettern, weil wir die Türen nicht mehr aufgekriegt haben“, erinnert sich die Südoststeirerin. Die Familie ist inzwischen bei Verwandten untergekommen.
Dankbar für Welle an Hilfsbereitschaft
„Auch die Hilfsbereitschaft seitens Gemeinde und Bevölkerung war enorm, wir sind überwältigt.“ Jetzt hofft die Familie auf Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds, damit der finanzielle Ruin zumindest abgefedert wird. Ihr dringendster Wunsch: So schnell wie möglich wieder in die eigenen vier Wände einziehen - und wenn es nur mit dem Allernötigsten ist. „Meine Tochter versteht die Welt nicht mehr und fragt immer: ,Mama, wann können wir endlich wieder daheim schlafen’?
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