Zu gefährlichen Szenen kam es am Sonntag auf der Südautobahn bei Ilz (Steiermark): Nachdem sich ein Fahrzeuglenker einer Anhaltung entzogen hatte, flüchtete dieser mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn. Nach etwa 60 Kilometern war Schluss und der Grund für die versuchte Flucht klar ...
Gegen 9.30 Uhr war eine Zivilstreife der Fremdenpolizei Ilz auf der A2 (Südautobahn) bei Ilz auf den Kastenwagen aufmerksam geworden. Als die Beamten den Kleintransporter mit deutschem Kennzeichen zur Kontrolle anhalten wollten, flüchtete der Lenker in Richtung Graz.
Der Fahrzeuglenker legte laut Polizei ein „riskantes Fahrverhalten durch gefährliche Überholmanöver und streckenweise weit überhöhter Geschwindigkeit“ an den Tag, mehrere Streifen aus verschiedenen Teilen der Steiermark wurden zur Unterstützung angefragt.
Erfolgreiche Straßensperre
Nach rund 60 Kilometern fuhr der Lenker bei Mooskirchen von der A2 ab. Eine vorab errichtete Straßensperre konnte das Fahrzeug schließlich stoppen. Einschreitende Beamte nahmen den Mann, der gegen die Festnahme auch noch massiven Widerstand leistete, fest.
14 Minderjährige an Bord
Im Laderaum des gemieteten Kastenwagens stellten die Beamten 26 geschleppte Personen fest. Dabei handelte es sich um zwölf Erwachsene und 14 Minderjährige aus Syrien. Die Geschleppten waren unverletzt, mussten jedoch mit Lebensmitteln erstversorgt werden.
Im Anschluss wurden sie für die Ersterhebungen und Vernehmungen ins Grenzmanagement nach Spielfeld gebracht, wo sie in der Folge auch einen Antrag auf internationalen Schutz stellten.
Fahrer nicht geständig
Bei dem festgenommenen mutmaßlichen Schlepper handelt es sich um einen schwedischen Staatsbürger mit syrischem Migrationshintergrund. Er bestritt bei der Vernehmung jegliche Schlepperabsichten und war lediglich zur gefährlichen Fahrt an sich geständig. Zudem gab der Mann an, zweimal auf der Strecke von Ungarn und der A2 angehalten zu haben, da die Personen im Laderaum über gesundheitliche Probleme geklagt haben sollen.
Der in Österreich bislang unbescholtene Beschuldigte wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz eine Justizanstalt eingeliefert. Die massiven polizeilichen Maßnahmen - an den Grenzen, im Hinterland, im Ausland - zeigen Wirkung: Seit mehreren Monaten verzeichnet das BMI einen massiven Rückgang bei Aufgriffen.
Im Sommer 2023 lagen etwa die Aufgriffszahlen mehr als 60 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2022, mit fortlaufender Tendenz. Während in vielen europäischen Staaten eine Zunahme der Aufgriffe und Asylanträge zu verzeichnen ist (z.B. Deutschland, Frankreich, Italien), sind die Zahlen in Österreich rückläufig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.