Die Urlaubszeit, aber noch stärker die Teuerung, sorgen für überdurchschnittlich viele Tierabgaben in der Steiermark. Die Heime sind am Limit: „Wir spüren deutlich, dass sich viele Leute Futter und Tierarztbehandlungen nicht mehr leisten können.“
Neun Hundewelpen wurden diese Woche in Schachteln in einem Wald in Kumberg bei Graz „entsorgt“ und eiskalt ihrem Schicksal überlassen. Hätte ein Ehepaar die neun Wochen alten Tiere nicht zufällig entdeckt, wären sie wohl grausam verendet. Jetzt sind sie in der Arche Noah in Graz untergebracht und warten, sobald sie aufgepäppelt sind, auf neue Besitzer.
Anfragen müssen abgewiesen werden
Dieses besonders drastische Beispiel untermalt die aktuelle Dramatik: Steirische Tierheime kämpfen mit einer überdurchschnittlich hohen Welle an Tierabgaben. Schon Ende Juni hatte die Arche Noah gemeldet, dass das Heim aus allen Nähten platzt und man nicht mehr alle Anfragen bedienen könne.
Landestierheim an der Kapazitätsgrenze
Nicht anders sieht es beim Landestierschutzverein in der Grazer Grabenstraße aus: „Wir sind komplett voll. Für Katzen haben wir zum Beispiel eigentlich maximal 66 Plätze. Derzeit haben wir aber schon 70 Katzen untergebracht“, sagt Tierheim-Leiterin Susanne Bräuer. Neben dem leider üblichen Hoch zur Urlaubszeit und „Corona-Nachwirkungen“ spiele heuer auch die Teuerung eine starke Rolle: „Viele Leute geben ihre Vierbeiner ab, weil sie sich Futter oder Tierarztbesuche einfach nicht mehr leisten können“, erklärt Bräuer.
Ein ähnliches Bild zeichnet Jennifer Goldmann vom Tierheim Kapfenberg: „Wir haben heuer besonders viele alte Hunde bekommen, wo sich Besitzer nötige Behandlungen nicht leisten können.“
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