Ein heftiges lokales Unwetter hat in Mittersill im Pinzgau am Donnerstagabend Starkregen und Zerstörung gebracht. Der kleine Rettenbach wurde zum reißenden Fluß. Diesmal wurde er für eine Siedlung zum großen Problem. Familie Egger traf es am schlimmsten.
Stefan Egger war gerade in seinem Büro, als es braun die Straße hinter dem Haus herunterfloss. Eine Viertelstunde später, gegen 21.30 Uhr, stand schon die Feuerwehr vor dem Haus. Sie holte die junge Familie - die beiden Töchter sind drei und sieben Jahre alt - mit der Drehleiter heraus. Ein Baum war durch die Haustüre geschossen, Keller und Erdgeschoß standen schon unter Wasser.
45 Liter Regen in nicht einmal einer Stunde
Donnerstag am Abend sorgte in Mittersill abermals ein Unwetter für Zerstörung. Die Stadtgemeinde im Oberpinzgau wird Jahr für Jahr von Überflutungen und Muren heimgesucht. So lokal wie am Donnerstag fiel der Starkregen aber praktisch noch nie aus. Binnen nicht einmal einer Stunde fielen 45 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.
Einzig die Rettenbach-Siedlung war betroffen, fünf Häuser wurden von Geröll, Dreck und dem Bach umspült. Die Eggers traf es am schlimmsten. Ihr Haus steht unmittelbar neben dem Bach und einem kleinen Durchlass unter der Straße. Das Wasser schoss bei ihnen regelrecht durchs Haus.
Viele Mittersiller halfen beim Aufräumen
Der ansonsten kleine Rettenbach trat auch über die Ufer, weil Bäume und Geröll Bachlauf und Durchlässe verklausten. Allein im vergangenen Jahr war dies schon dreimal der Fall. So heftig wie diesmal war es aber noch nie. Fünf Feuerwehren, Rotes Kreuz, Katastrophenschutz und Exekutive waren in der Nacht und am Freitag tagsüber im Dauereinsatz. Auch viele Mittersiller halfen beim Aufräumen.
„Wir haben jetzt einmal bei Verwandten Unterschlupf gefunden“, sagt Stefan Egger. Er wird wohl noch tagelang aufräumen müssen, der Schaden sei katastrophal. Der Familienvater wirkt am Tag nach der Katastrophe aber schon wieder zuversichtlich. Auch weil seinen Liebsten nichts passiert ist.
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