41 Ertrunkene wurden seit Jahresbeginn in Naturgewässern und Pools gezählt: Ein „trauriger Rekordwert“, betonen die Experten. Schuld trägt auch der Klimawandel ...
Ein toter Schwimmer in Tirol, die angespülte Leiche eines Kajak-Fahrers in der Steiermark und ein vermisster Stand-up-Paddler in Salzburg - nur ein kleiner, aber dramatischer Auszug des blutigen Wochenendes. Seit Monaten wird bereits auf die drohende Gefahr in den heimischen Gewässern hingewiesen, doch oftmals stoßen die Warnungen nur auf taube Ohren.
Bei Experten schrillen die Alarmglocken
Die Zahlen in Sachen Ertrinkungstod lassen jedoch die Alarmglocken bei heimischen Experten immer lauter schrillen. Demnach sind seit Jahresbeginn bereits mindestens 41 Menschen ertrunken, allein in den Sommermonaten Juli und August sollen es nach inoffiziellen Statistiken 22 Menschen gewesen sein, rechnen die Experten des heimischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) vor.
Das sei jedenfalls ein trauriger Rekordwert, wenn man sich auch die Vorjahre ansieht. So verspürte man beispielsweise schon im vergangenen Berechnungszeitraum einen starken Anstieg, doch im Vergleich zu heuer gab es bis Ende August des Vorjahres „nur“ ein wenig mehr als die Hälfte der aktuell gezählten Toten.
Die Gründe dafür sind natürlich vielschichtig, doch laut den Experten spielt nun auch der Klimawandel eine immer stärker werdende Rolle: „Es wird einfach immer heißer bei uns, und die tropischen Tage sowie Nächte treiben die Menschen direkt in Wassernähe. Wenn man bei den aktuellen Temperaturen eben keine Abkühlung mehr auf Bergen oder in Wäldern findet, dann kann man diese schockierende Entwicklung schon besser einordnen. Wir rechnen heuer leider noch mit mehreren Opfern“, erklärt KFV-Leiter Dr. Armin Kaltenegger im Gespräch mit der „Krone“.
„Baywatch“ als Vorbild für rettende Schwimmbojen
Rettungsorganisationen und Sicherheitsexperten raten einerseits zu mehr persönlicher Vernunft sowie Rücksichtnahme auf die eigene Schwimmkompetenz und andererseits zum Einsatz von einfachen Schwimmbojen. „Diese Bojen sind einfach zu handhaben und behindern auch nicht beim Schwimmen. Im Ernstfall retten sie aber vor allem auch Leben“, so Heinrich Brandner, Präsident der heimischen Wasserrettung.
Als Vorbild für junge und alte Wasserratten könnten laut den Helfern vor allem Aufklärung, aber auch die Fernsehserie „Baywatch“ dienen. Ohne Schwimmbojen hätten etwa die Filmikonen David Hasselhoff und Pamela Anderson auch nicht auf den TV-Schirmen der 90er-Jahre brillieren können. Dort starben jedenfalls weniger Menschen als in unseren Seen.
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