Das Video eines gescheiterten Trafiküberfalls in Graz sorgte bis nach Deutschland für Furore. Nun ist der Verbrecher, der ohne Beute abziehen musste, verhaftet: Der 35-jährige Steirer hat laut Polizei nicht weniger als sieben Raubüberfälle in der Steiermark und im Burgenland begangen.
„Das nächste Mal musst früher kommen. Um 6 Uhr ist Kassaschluss.“ Mit diesem Trick verunsicherten der Grazer Trafikant Marco Koller und seine Angestellte am 9. August den Räuber, der maskiert und mit einer Waffe in der Hand Geld verlangte. Schließlich zog der Mann ohne Beute ab. Das von der Polizei veröffentlichte Video aus der Überwachungskamera sorgte über die Grenzen Österreichs hinaus für mediale Furore.
Anonymer Tipp führte zu Täter
Danach trafen Hinweise bei der Polizei ein - ein anonymer Tipp führte zu einem 35-jährigen Tatverdächtigen aus dem Bezirk Weiz. Ermittlungen der Landeskriminalämter Burgenland und Steiermark erhärteten den Verdacht, die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ordnete die Festnahme und Durchsuchungen an. Kriminalisten aus beiden Bundesländern nahmen den Steirer schließlich am Montag fest. Dabei kamen auch Beamte des Einsatzkommandos Cobra zum Einsatz.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler die mutmaßliche Tatwaffe (eine täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole) sowie Teile der Tatkleidung sicher. Der 35-Jährige zeigte sich bei seiner Vernehmung umfassend geständig, gleich sieben Raubüberfälle in der Steiermark und im Burgenland begangen zu haben. Im Visier standen neben den beiden Trafiken auch vier Tankstellen (Graz-Ragnitz, Weiz, Preding bei Weiz sowie Kemeten) und ein Wettcafe im Burgenland. Der Mann war dabei verschiedenartig maskiert, verletzt wurde niemand.
Mann sitzt in Graz in Haft
Einen Tag nach dem gescheiterten Raub in Graz-Mariatrost überfiel der Mann noch eine Tankstelle im Bezirk Oberwart sowie am Abend noch eine weitere Trafik in Graz-St. Veit. Hier erbeutete er ein Mobiltelefon. Motiv für die Taten war Geldnot. Die Beute hat der Mann bereits verbraucht. Er befindet sich derzeit in der Justizanstalt Graz-Jakomini und soll nach Eisenstadt überstellt werden. Da die erste Tat im Burgenland durchgeführt wurde, ist die dortige Justiz zuständig.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.