„Geschmacklos“

SPÖ will Gewesslers Klima-Tattoos durchleuchten

Politik
23.08.2023 11:14

Die Tattoo-Aktionen für ein gratis Klimaticket am Frequency Festival und am Electric Love sorgen weiter für Schlagzeilen. Denn die SPÖ nimmt nun das Werbeprojekt unter der Patronanz von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ins Visier und macht die Sache zu einem Fall fürs Parlament. 

Als „fragwürdig“ bezeichnete SPÖ-Abgeordnete Julia Herr die Aktion in einer parlamentarischen Anfrage, die der „Krone“ vorliegt. Die Sozialdemokraten bringen die Klimaticket-Tattoos damit auf die Agenda des Hohen Hauses - unangenehme Fragen an die Umweltministerin inklusive. 

„,Öffi-Liebe‘ offenbar nicht groß genug“
„Die ,Öffi-Liebe‘ von Ministerin Gewessler war offenbar nicht groß genug für eine Tätowierung, sie begnügte sich mit einem ,Kindertattoo, das abwaschbar ist‘“, wettert die SPÖ. Bei jenen Personen, „die sich bei durchschnittlich 30 Grad und inmitten des Festival-Trubels für die Aktion hergaben“, wäre der Werbeschriftzug aber noch länger zu sehen, auch wenn das einjährige Ticket schon lange keine Gültigkeit mehr hat.

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Festivalveranstalter Harry Jenner am Frequency (Bild: APA/FLORIAN WIESER)
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Festivalveranstalter Harry Jenner am Frequency

„Das Konzept, Menschen im Auftrag eines Bundesministeriums als Permanent-Werbeflächen zu missbrauchen, ist eine bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit“, hält Julia Herr fest. Man werde daher eine Anfrage an Gewessler einbringen, etwa, wieso sie derartige Aktionen nicht unterbunden hätte. 

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„Ministerin Gewessler lässt sich Schnapsideen einfallen, bei denen junge Menschen buchstäblich ihre Haut zu Markte tragen müssen, um sich 1000 Euro zu sparen.“

Julia Herr, Stv. Klubobfrau und Umweltsprecherin der SPÖ

„Ministerin Gewessler lässt sich Schnapsideen einfallen, bei denen junge Menschen buchstäblich ihre Haut zu Markte tragen müssen, um sich 1000 Euro zu sparen“, so Herr gegenüber der „Krone“. Strukturelle Maßnahmen wie die von der SPÖ seit Langem geforderte Preisregulierungen bei Mieten und Lebensmittel würden von ÖVP und Grünen aber seit Monaten boykottiert. „Das alles zeigt: diese Regierung ist am Ende und sollte Platz machen für jene, die die Leute im Kampf gegen die Teuerung tatsächlich unterstützen.“

Ministerin warb für Aktion
Durchgeführt wurde die Aktion von der One Mobility GmbH, die mehrheitlich in Bundeseigentum steht und auch das Klimaticket vertreibt. Auch die grüne Ministerin selbst war am Frequency dabei. Sie begnügte sich aber, wie berichtet, mit einem „Fake-Peckerl“.

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)
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